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Youtube: Social Media Kanal für Zielgruppen, die nicht gerne quatschen

, 27.08.2012,

Dem Ingenieur ist nichts zu schwör. Aber vieles zu blöd. Zum Beispiel Twitter und Facebook. Sinnloses Gequatsche, das vom Arbeiten, Nachdenken oder Faulenzen ablenkt. Der Ingenieur will nach der Arbeit angeln, am Wohnmobil schrauben oder den Garten um einen Schuppen, eine Terrasse oder wenigstens ein neues Vogelhaus bereichern. Danach will er bei einem gepflegten Bierchen den Grill anschmeißen und Musik hören. Von Punkrock bis Freddy Quinn ist dabei alles drin. Klassik und Hip Hop dagegen eher selten…

Der Ingenieur, von dem wir hier sprechen, ist eine sehr vage und nicht validierte Zielgruppe. Wir setzen Ihnen also lieber in Anführungszeichen. Der „Ingenieur“ als Zielgruppe begegnete uns schon manches Mal. Besonders ausgeprägt bei unserem Auftrag, die Sächsische Dampfschiffahrt ins Social Web zu bringen oder aktuell bei unserem Neukunden projecterus, einer Projektmanagement-Software für Konstruktion und Fertigung.

Der „Ingenieur“ ist männlich, über 30 Jahre alt und mag alle Maschinen vom Tintenstrahldrucker bis zum Schaufelradbagger. Überflüssige Worte verliert er nicht. Facebook und Twitter hält er entsprechend für ziemlich großen Quark. Bei XING hat er zwar damals ein Profil angelegt, als es so aussah, als könne es in seinem Betrieb Entlassungen geben. Seit dieses Problem aus der Welt ist, hat er aber auch dort sein Passwort vergessen.

Erreicht man den „Ingenieur“ im Social Web also nicht? Doch durchaus. Überraschend oft bei Youtube! Nicht alle, aber doch viele besitzen einen Account bei Youtube und benutzen diesen sogar. Sie laden Videos hoch von Ausflügen zu technischen Denkmälern oder dem Storch, der auf dem Nachbargrundstück landete. Sie lernen, wie man bei der Simson AWO 425 T das Ventilspiel einstellt (fast 1.000 Aufrufe) oder informieren sich in alten N24 Beiträgen über Erdwärme (fast 25.000 Aufrufe).

Und ja, sie sind bereit dort zu kommunizieren. Sie tauschen sich aus, bitten um detaillierte Auskünfte, empfehlen weiter… Im Grunde Traumkunden jedes Social Media Beraters. Das Problem: Der kann ihnen selten helfen. Darum hat bei der Sächsischen Dampfschiffahrt auch ein Bootsmann die Kommunikation übernommen (und das verdammt gut!!!). Man findet Schiffsfreaks, Dampffans und Techniker aus aller Welt und die freuen sich mehr über den Austausch mit einem Bootsmann der ältesten Raddampferflotte der Welt als über ein gepflegtes (und orthografisch 100% korrektes) PR-Statement!

Auch die Trucker-Industrie („Ingenieure auf Rädern“) hat das erkannt und setzt auf virale Videos und Youtube-Accounts:

Volvo unlängst mit einem viel diskutierten Hammer-Spot:
http://www.youtube.com/watch?v=1zXwOoeGzys

MAN kontinuierlich mit Videos zur Kampagne MANschaftsbus:
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Ähnliche Beziehungspflege zu Projektleitern im Maschinenbau oder der Solarenergie erhofft sich auch projecterus von Youtube, wo man in Kürze aktiv werden wird. Interessante Video und Accountvorschläge bitte gerne an seb(@)frische-fische.com oder mario.killmer (@) projecterus.de :-)



Über Sebastian

Sebastian ist Creative Director und kommt ursprünglich aus der Musikbranche, wo er sich sehr früh der Arbeit mit social networks gewidmet hat. Bevor er zu den Frischen Fischen stieß, hat der studierte Betriebswirt fünf Jahre für die Mobile Marketing Agentur Goyya Kampagnen konzipiert und betreut. Sebastian ist passionierter Kinder- und Jugendfußballtrainer.


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