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Twitter-Hashtags: Das verkannte Crowdsourcing-Instrument

, 01.02.2012,

Vor genau einem Jahr habe ich hier im Blog einige Gedanken und Erklärungen zum Twitter-Hashtag verfasst und mich dabei auch über die sinnfreie Nutzung vieler Leute „beschwert“. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass mittlerweile sehr viel sorgfältiger damit umgegangen wird. Das kann aber auch daran liegen, dass ich weniger Neulingen folge…

Die Kollegin Marie-Christine Schindler hat jedenfalls gerade eine Umfrage gestartet, deren Ergebnisse den Eindruck der durchdachteren Nutzung stützen, aber auch gleichzeitig eine sehr private Nutzung aufzeigen. Viele vernachlässigen offenbar das Monitoring immer noch. Sie geben zwar an, dass sie ihre Tweets in einem bestimmten Stream (#TVSENDUNG oder #EVENT) pushen wollen, verbinden das aber nicht mit dem Begriff „Monitoring“. Der Hashtag ist vor allem ein Instrument der kurzfristigen Kommunikation: Im Grunde eine SMS  „to whom it may concern“.

Dabei ist er Twitter-Hashtag derzeit vielleicht das wichtigste Crowdsourcing-Instrument, ohne dass uns das bewusst ist.

Twitter hat bekanntlich viel mehr Nutzer als Foursquare und daher im Grunde das viel größere geodatenbasierte Potential als reine Check-In Communitys. Tweets mit automatisiert übergebener Ortsangabe und bestimmten Hashtags könnte extrem schnell Datenbanken mit geobasierten Infos füllen (Wetter, Blitzer, Staus, zu vermietende Grundstücke).

Weitere Dinge sind denkbar! Mit Couchfunk ist zum Beispiel gerade ein App-Start-up an den Markt gegangen, welches (noch!) nicht viel anderes tut, als Kurznachrichten zu TV-Inhalten anhand von Hashtags zu aggregieren. Vor Kurzem habe ich mit den Machern einige Ideen ausgetauscht, wie man durch Hashtag-Erweiterungen ein excellentes Crowdsourcing betreiben könnte beim Aufbau von Info-Datenbanken („Orte in Filmen“, „Filmzitate“, „Archiv zu TV Nachrichten  mit lokalem Bezug“).

A propos lokal: Mit ist weiterhin keine Lokalredaktion bekannt, die eine Twitwall in den Redaktionsräumen nutzt, um lokale Tweets (zB #Dresden) zu monitoren, um so News und Meinungen zu monitoren und ggf. zu archivieren. Ihr? Wer jetzt darüber nachdenkt: Zum Thema Stream-Darstellung habe ich hier schon mal eine Übersicht über Social Media Walls verfasst.

 

 

 

 



Über Sebastian

Sebastian ist Creative Director und kommt ursprünglich aus der Musikbranche, wo er sich sehr früh der Arbeit mit social networks gewidmet hat. Bevor er zu den Frischen Fischen stieß, hat der studierte Betriebswirt fünf Jahre für die Mobile Marketing Agentur Goyya Kampagnen konzipiert und betreut. Sebastian ist passionierter Kinder- und Jugendfußballtrainer.


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