Das diesjährige Weihnachtsgeschäft hat sich offenbar für die meisten Online-Händler gut entwickelt. Wie der aktuelle
Marktcheck der Freiburger OXID eSales AG zeigt, sind zwei Drittel der befragten Shop-Betreiber mit dem Verlauf zufrieden bis
sehr zufrieden. Im Vorjahr gab das nur die Hälfte der Befragten an.
Kein Boom, aber gestiegene Umsätze
Der E-Commerce Umsatz im Weihnachtsgeschäft steigt von Jahr zu Jahr. 60 Prozent der Teilnehmer verzeichneten im November
und Dezember ein Umsatzplus von mindestens zehn Prozent. Das sind ganze 10 Prozent mehr als im Krisenjahr 2009 und
übertrifft auch 2008, als 55 Prozent der Befragten ein Umsatzwachstum vermeldeten. "Wir erkennen Weihnachten immer daran,
dass DHL auch samstags mehrfach die Pakete bei uns abholt", sagt mit einem Augenzwinkern Shop-Betreiber Dennis Heidtmann
von koffer-direkt.de.
Jeder sechste Händler musste im Weihnachtsgeschäft dennoch Einbußen hinnehmen. Im vergangenen Jahr war jeder siebte
Shop-Betreiber betroffen
Mehr Professionalität
Positiv zu bewerten ist, dass das Geschäft insgesamt für weitaus mehr Händler zufriedenstellend verlief als in den Vorjahren.
Der E-Commerce hat sich als wichtiger Kanal für das Weihnachts-Shopping etabliert, sagt Roland Fesenmayr
Vorstandsvorsitzender der OXID eSales AG.
Zugleich bescheinigt Martik Klossek von der eWorks GmbH den Händlern mehr Routine: Während es im Weihnachtsgeschäft bei
unseren Shop-Betreibern in den letzten Jahren immer hektisch wurde, beobachte ich dieses Jahr eine deutlich gestiegene
Professionalität im Umgang mit dem Kundenansturm.
Erstmals starkes Saisongeschäft zu beobachten
Drei Viertel der Händler generieren ein Viertel ihres gesamten Jahresumsatzes in der Weihnachtszeit. Für rund 25 Prozent bringt
das Weihnachtsgeschäft sogar die Hälfte des Jahresumsatzes ein. "Irgendwie scheint man doch mehr als nur ein bisschen richtig
gemacht zu haben, wenn man Kunden hat, die auch gern mehrfach täglich bestellen", sagt Michael Badelt, von
santasdecoshop.de, der auf Weihnachtsware spezialisiert ist. Erstmals gaben in diesem Jahr zudem zwei Prozent der Teilnehmer
an, dass sie mehr als drei Viertel des Umsatzes in der Weihnachtszeit generierten. Das deckt sich mit unserer Erfahrung der
letzten Monate, dass immer mehr Shops im Longtail Nischen besetzen. Die spitzen Segmente verzeichnen traditionell ein sehr
starkes Saisongeschäft. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend angesichts stetiger Vertikalisierung, neuer Geschäftmodelle
und aufkommenden mobilen Konzepten in den nächsten Jahren noch deutlicher abzeichnen wird, erklärt Fesenmayr.
Wirtschaftskrise hat positive Auswirkungen
Laut der Umfrage hat die Wirtschaftskrise von 2009 bei rund 30 Prozent der Online-Händler positive Auswirkungen auf das
diesjährige Weihnachtsgeschäft (Vorjahr: 15 Prozent). Rund 60 Prozent gaben an, dass die Krise in diesem Jahr gar keinen
Einfluss auf das Geschäft hatte (Vorjahr: 55 Prozent).
Erfolgreiches Weihnachtsgeschäft
Nach der aktuellen Zwischenbilanz des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels (BVH) verzeichnen die Versand- und
Online-Händler ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft. Laut einer ersten Prognose erzielen die deutschen Versender 3,1
Milliarden Euro Umsatz im Internet. Gegenüber dem Vorjahr legt der Online-Handel zu Weihnachten damit rund 15 Prozent zu
(Vorjahr: 2,7 Milliarden Euro). Durch die starken Zuwächse im E-Commerce sei der Gesamtumsatz des Versandhandels in den
Weihnachtsmonaten November und Dezember gestiegen und erreiche rund 5,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,7 Mrd. Euro). Das
entspricht einem Plus von rund zwei Prozent. Insgesamt rechnet der BVH mit einem Jahresumsatz im E-Commerce von 18,3
Milliarden Euro.
OXID eSales führte den Marktcheck vom 1. bis 22. Dezember 2010 auf seiner Webseite durch. Es nahmen 114 Online-Händler
daran teil.