Websites werden mit personalisierten Sound-Inhalten wie Sprache, Musik, Wunschstimme und Navigationshilfen dynamisch vertont ohne Plug-in!
Berlin, 01.02.2006
Vor achtzig Jahren wurde mit einer Erfindung aus Berlin das Ende der Stummfilmära eingeläutet, jetzt startet von gleicher Stelle die Audiantis GmbH mit Unterstützung des MP3-Erfinders Karlheinz Brandenburg eine Umwälzung des bisher weitgehend stummen Internets: iSound ist eine Servertechnologie, die eine permanente und steuerbare Audio-Verbindung zu jedem internetfähigen Endgerät aufbaut, sei es PC, Smartphone oder Handy.
Dort wird dem User ein Menü mit Audio-Optionen angeboten, mit dem der Stream personalisiert und auf dem Server in Echtzeit für jeden individuellen User gemixt und abgespielt wird. Die Komposition seines Streams steuert der User mit der Bewegung seines Cursors, es ist kein Klicken notwendig. Und anders als bei den herkömmlichen Streaming-Technologien ist auf dem Endgerät auch kein Plug-in erforderlich. Es wird lediglich ein Miniplayer (20 bis 200 Kilobyte) mit dem Stream geschickt und installiert. Mit diesem Verfahren kann praktisch jedes Pixel einer Website mit interaktiven Sound-Events verbunden werden.
iSound macht das Internet emotionaler
Mit iSound gewinnt das Internet eine personalisierte, intelligente und vor allem emotional ansprechende Audio-Dimension. Der interaktive Stream liest sogar Texte vor und übersetzt sie simultan. Bestehende Websites und auch die darin eingebundenen Banner – können mit dieser Technologie ohne Programmieraufwand nachgerüstet werden. Damit eröffnen sich neue Geschäftsfelder für beispielsweise Webhoster, Provider, Multimedia-Agenturen, Online-Advertiser, E-Learning-Anbieter und für den gesamten E-Commerce.
Besonders spannend wird interaktives Audio auf den mobilen Endgeräten, deren kleine Displays damit viel informativer, unterhaltsamer und nutzerfreundlicher werden. Interaktives Streaming ist die erste mediengerechte Audiotechnologie des Internets. iSound ist keine Anwendung wie die herkömmlichen Streamingtechnologien von Microsoft (Windows Media Player), Real Networks (Real Player) oder Apple (Quicktime), sondern eine Infrastruktur oder Audio-Middleware für das Internet.
Kosten und Verfügbarkeit
Audiantis hat die Demo-Version dieser neuen Technologie nach vier Jahren Investorensuche, Forschung und Entwicklung im Oktober 2005 mit großem Erfolg auf der Unterhaltungselektronikmesse CEATEC in Tokio präsentiert. Auf der diesjährigen Cebit (Halle 4, Stand B58) wird nun erstmals das fertige Produkt iSound dem internationalen Publikum vorgestellt. Die Kosten für Serverlizenzen reichen vom Micro Pack Business & Private für 178,- Euro bis zur Big Enterprise Edition für mehrere hunderttausend Euro, je nach Anzahl der parallelen Streams. Auf dem Server und den stationären Clients (PC, Laptop) werden alle gängigen Betriebssysteme unterstützt, auf den mobilen Endgeräten zunächst Windows Mobile und Symbian. Demos und eine Testversion des iSound-Servers mit einem Dreamweaver-Plugin als Autorentool stehen unter http://www.audiantis.com zum Download zur Verfügung.
Merkmale im Überblick
AllgemeiniSound ist eine Serverapplikation, die zwischen Client-Rechner und Webserver geschaltet wird. Sie ermöglicht die Produktion einer personalisierten Streaming-Datei aus einer beliebigen Anzahl und Art von Audioquellen in Echtzeit. Jeder User bekommt dabei seinen individuellen, interaktiv modulierten Stream. Die Verarbeitungsdauer der Steuerungssignale inkl. Ent- und Verschlüsselung, Mix und Stream liegt unter einer Sekunde.
AudioplayeriSound funktioniert ohne Plug-in auf dem Rechner des Nutzers, sondern der Audio-Player (Audiantis Miniplayer) wird mit dem Stream mitgeschickt. Es entstehen also keine Installations- oder Update-Mühen.
BandbreiteiSound erkennt die zur Verfügung stehende Bandbreite und passt Bitrate und Codec daran an. Die Datenmenge liegt bei etwa 20% eines Videostreams, die Traffic-Kosten sind entsprechend niedriger.
KompatibilitätiSound lässt sich auf Windows-, Linux- und Solaris-Servern installieren und unterstützt auf dem Client die Betriebssysteme Windows, Mac, Linux, Symbian und Windows Mobile. Alle gebräuchlichen Codecs (Software oder Embedded) werden ebenfalls unterstützt.
Sound-OptionenMusikstil, Sprache, Stimme, Navigationshilfen, Effekte, akustische Täuschungen, 3D-Sound, Vorlesen.
Cursor-SteuerungDer Sound wird ganz ohne Anklicken schon beim Navigieren des Cursors mit einer Maus o.ä. übertragen, kein Verlassen der ursprünglich angesteuerten Website.
Text-to-Speech-StreamingTextpassagen können markiert und dann mit naturnaher Stimme vorgelesen werden; in Echtzeit steht auch eine Übersetzung Deutsch Englisch / Englisch Deutsch zur Verfügung. An weiteren Sprachen wird bereits gearbeitet. Dank der Serverbasierung ist die Leistungsfähigkeit viel höher als bei ähnlichen Client-Programmen.
Audio-Content-ManagementEin selbsterklärendes Tool hilft bei der Gestaltung des akkustischen Inhalts der Websites; dank Drag&Drop-Verfahren ist keine Programmierung notwendig.
NachrüstungAlle existierenden Websites können mit iSound ergänzt werden, keinerlei Neuprogrammierung erforderlich.
WerbungiSound ermöglicht eine neue Messzahl für die Reichweitenmessung von Online-Werbung – die Audio-Impressions, die auf dem Server protokolliert werden. Auch könnte iSound zu einer Renaissance der Bannerwerbung führen, da die Verbindlichkeitsschwelle des Anklickens wegfällt: Das Banner erläutert sich selbst.
Über die Audiantis GmbHDas Unternehmen wurde im Januar 2001 in Berlin gegründet und hat nach erfolgloser Einwerbung von Venture Capital umfangreiche Fördermittel von der tbg Technologie Beteiligungsgesellschaft mbH, von der IBB Investitionsbank Berlin und von der Europäischen Union erhalten. 2004 wurde das internationale Patent auf das Verfahren erteilt und Prof. Karlheinz Brandenburg, der MP3-Erfinder vom Fraunhofer Institut, als Investor und Gesellschafter des Unternehmens gewonnen. Audiantis beschäftigt zurzeit 12 Mitarbeiter. Die Gründer, Dr. Reginald Grünenberg (42, CEO) und Hardy Krause (37, CTO), haben bereits 2005 mit dem Eintritt auf dem weltweit dynamischsten Markt für Internet-Technologien begonnen: Japan.