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Kommentierter Lesehinweis: „So finden Sie den richtigen Social-Media-Experten“

, 21.10.2010,

In seinem sehr informativen Blogbeitrag „Sechs Einstellungskriterien: So finden Sie den richtigen Social-Media-Experten“ gibt Martin Poreda von Kununu Personalern Tipps zur Identifizierung von Mitarbeitern im Bereich Social Media und verweist dabei auf alleine 282 offene Stellen bei monster.de. Ein sehr spannendes Thema, mit dem mich auch unsere Kunden gerne konfrontieren.

Warum im Bereich Social Media immer von „Experten“ die Rede ist, das lässt allerdings auch er offen. Ich persönlich bevorzuge Bezeichnungen wie „Social Media Manager“ oder „Dialog Manager“ und kann den „Social Media Editor“ nachvollziehen.  Der „Experte“ hat aber meiner Meinung nach nichts in einer Jobbezeichnung zu tun. Aber darum soll es hier gar nicht gehen!

Das vorab: Ich stimme den genannten sechs Kriterien voll zu, anhand derer man den „Experten“ laut Poreda identifizieren kann, vermisse aber das Wichtigste von allen.

Sechs Einstellungskriterien nach Poreda:

1.    Umgang mit Social-Media-Kanälen – Wie nutzte der Experte diese bisher?
2.    Know-How in Social-Media – Welche Informationsquellen nutzt der Experte?
3.    Social-Media-Awareness – Welche Meinung hat er zu unternehmensrelevanten Vorgängen im Bereich Social-Media?
4.    Social-Media-Openness – Ist der Experte offen für weitere Social-Media-Kanäle?
5.    Privatsphäre und Monitoring – Wieviel Know-How ist dazu vorhanden?
6.    Allzeit-Bereitschaft zum Dialog – Reagiert der Experte notfalls auch am Wochenende auf Kommentare?

In seinem Beitrag gehr er dabei lobenswerterweise konkret auf die einzelnen Kriterien ein und führt alle wichtigen Aspekte und Netzwerke auf, die ein Bewerber kennen bzw. mitbringen sollte. Zwischendurch überrascht er auch, zum Beispiel mit der Meinung, Social Media Experten sollten eine Wunschliste bei Amazon führen.

Konform gehe ich auch mit der Meinung, Social Media Verantwortliche in Unternehmen sollten einen Hochschulabschluss mitbringen. Es ist nun einmal so, dass man als Social Media Verantwortlicher den Dialog mit der gesamtem Unternehmensumwelt führt. Tweets können (und werden) von Kunden ebenso gelesen werden wie von potentiellen Investoren, Gläubigern, Journalisten, Wettbewerbern. Das verlangt ein sehr hohes Allgemeinwissen und eine akademisch geprägte Lebenserfahrung.

Zwei Aspekte fehlen mir allerdings und die sind wirklich extrem wichtig, wenn es um Social Media Verantwortliche in Unternehmen geht. Bei Agenturen ist das ein wenig anders.

Leidenschaft und Fachwissen vor Social Media Skills

Wenn ein Unternehmen nämlich einen Social Media Verantwortlichen einstellt, dann sollte dieser vor allem anderen bedingungslose Leidenschaft für die Branche des Unternehmens mitbringen und entsprechendes Fachwissen.

Was nützt dem Chemieunternehmen der Twitter-Guru schlechthin, wenn dieser Chemie nach der 10. Klasse abgewählt hat? Was nützt dem IT-Unternehmen der bestvernetzte Germanist, der Social Media vor allem als Instrument des Austauschs von Kulturinteressierten kennt?

Einem nicht allzu introvertierten Chemiker kann man in einer Woche die wichtigsten Social Media Instrumente erklären. Einem Social Media Experten zum Pharma-Experten zu machen, dürfte einiges länger dauern.

Neben dieser Leidenschaft, dem Fachwissen und den klassischen Social Media Kanälen sollte ein Bewerber in einem Unternehmen fortgeschrittene Kenntnisse in HTML und der Bildbearbeitung mitbringen oder die Bereitschaft, diese zu erlangen. Das ist der zweite Punkt, der mir in Poredas Aufführungen fehlt. Denn während man in Agenturen hierzu auf Unterstützung professioneller Programmierer und Grafiker zurückgreifen kann, sollte man in Unternehmen diese Dinge selber beherrschen.

Es sind also eher acht Kriterien, die ein Social Media „Experte“ mitbringen sollte, um Euer Unternehmen optimal zu vertreten. Mit dieser Checkliste solltet Ihr die richtigen Bewerber identifizieren können.

Ich wünsch Euch viel Erfolg bei der Suche und freue mich über Fragen, Anregungen und Erfahrungen.



Über Sebastian

Sebastian ist Creative Director und kommt ursprünglich aus der Musikbranche, wo er sich sehr früh der Arbeit mit social networks gewidmet hat. Bevor er zu den Frischen Fischen stieß, hat der studierte Betriebswirt fünf Jahre für die Mobile Marketing Agentur Goyya Kampagnen konzipiert und betreut. Sebastian ist passionierter Kinder- und Jugendfußballtrainer.


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