Keep Your Timeline Tidy: Über Filter und tote Briefkästen auf Twitter zur re:publica
Jedes Jahr kapituliert beim „Wacken der Mediensoziologen“ nicht nur das W-Lan sondern auch so mancher Twitter-Newbie. Verschreckt stehen sie vor ihrer Timeline und lassen sich völlig unvorbereitet von einen Tweet-Tsunami überrollen (Und sein letzter Gedanke war „republiwhatthef….“ ).
re:publica: Das heißt auf 3.000 Besucher kommen etwa 5.000 – 10.000 Twitterer (inkl. Grüßonkel, Basher, Spammer) und die sind alles, aber nicht zurückhaltend. Und noch weniger selbstreflektierend. Der Umstand, dass es Follower gibt, die nicht am Start sind, wird bewusst ignoriert. Es gilt zu zeigen, dass man da ist und dass man nicht nur da ist sondern teilnimmt, sich aktiv einbringt in jedes Panel und in jede Pausendiskussion. Und natürlich, dass man Insiderwitze reissen und verstehen kann.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Neuling in diesen Momenten gleichsam geplättet wie entnervt sein kann, weil außer re:publica und re:publica-bashing in der eigenen timeline nichts mehr passiert. Kein Fußball, keine Politik, kein TV, keine Wortwitze, kein Dresden….
Wie also kriegt man nun seine Timeline „sauber“?
Für Zuhause gebliebene
1. Listen pflegen:
Unter anderem dafür gibt es Listen, deren sorgfältige Pflege sich an Tagen wie diesen auszahlt. Da hilft dann zum Beispiel eine Liste „Dresden„, in der sich die Häufigkeit des Hashtags #RP12 rapide verringert. Da schaut man zum betreffenden Zeitpunkt halt nur dort rein.
2. Clients mit Filterfunktion
Manche Clients – zum Beispiel Tweetdeck – können außerdem die Timeline filtern. Ob nun zum neuen iPhone Launch oder zur re:publica. Zwei Klicks und es erscheint Tweet mit dem Hashtag #RP12 in Eurer Timeline. Übrigens nicht der einzige gute Grund für externe Clients… :-)
Für Anwesende
1. Leiser und weniger twittern
#scherz
2. Der tote Briefkasten – To whom it may concern
Der tote Briefkasten ist ein nicht existenter Twitter-Nick, an den man zeichenarme Tweets sendet, die nur für die (Hashtag-)“Galerie“ bestimmt sind. Er wird zwar in der Suche und auf der Wall angezeigt, aber nicht in der Timeline Eurer Follower. Ein Beispiel:
Der Tweet „Der Kaffee im Tüddellü* ist ja noch kälter als der Vortrag gerade #rp12“ wird allen eigenen Followern angezeigt.
Der Tweet „@rp12all Der Kaffee im Tüddellü ist ja noch kälter als der Vortrag gerade #rp12“ wird dagegen nur denen in der Timeline angezeigt, die dem Account „rp12all“ folgen. Was wenige sein dürften, da es den Account gar nicht gibt. Trotzdem erscheint er aber in der Hashtag-Suche und auf der Wall. Er wird also nur denen angezeigt, die es wirklich interessiert, dass der Kaffee im Tüddellü kalt ist.
Wie auch immer. Im Grunde ist es ja erstens halb so schlimm und zweitens geht es auch schnell wieder vorbei.
Oder wie man es auch sagen kann:
* Name von der Redaktion geändert
10 Kommentare
Hendrik Spree
Ich denke, es ist schlicht Faulheit. Gepaart mit der „Viel hilft viel“-Devise nach dem Gieskannenprinzip: Egal ob Reply und/oder Hashtag, spu00e4testens wenn diese Tweets automatisiert auch bei Facebook reinlaufen, dann sind solche Feinheiten in den u00dcberlegen vollkommen egal.
Sebastian Salvador Schwerk
banausen :Du00a0
Kixka
Kann natu00fcrlich sein, dass ein Scherzkeks den angelegt hat, nachdem Du den Screenshot hier gepostet hast…
Sebastian Salvador Schwerk
wie, was, wo? ehrlich?u00a0nich erru00f6te
Kixka
@Rumpelpumpel ist ein existenter Account :))
Sebastian Salvador Schwerk
Die Frage ist: Warum eigentlich?u00a0nEgoismus (warum an die Follower denken?) oder mangelnde Kenntnis?u00a0
Hendrik Spree
Ich finde ja (und habe den Vorschlag auch irgendwo schon einmal gemacht), dau00df man auf Veranstaltungen generell Replies statt Hashtags nutzen sollte. Das muu00df auch kein toter Briefkasten sein, sondern ruhig der offizielle Twitteraccount des Events. Denn wer dem folgt, wird in der Regel auch nicht von den Tweets in seiner Timeline genervt sein, weil ihn das sowieso interessiert.nnDau00df sich soetwas nicht durchsetzen wird, setzt
auf einem anderen Blattin einem anderen Doc.Sebastian Salvador Schwerk
Danke fu00fcr das feedback! Aber doch, doch: Das funktioniert! Der Tweet erscheint in der Wall! Siehe hier ein #Test
Taalke
Schu00f6ne Tipps, aber leider funktioniert der „tote Briefkasten“ nicht – Tweets an nicht-existente Namen werden genauso behandelt als seien sie keine @mention. Man ku00f6nnte sich irgendeinen Bot als toten Briefkasten rausfischen, aber das macht das ganze natu00fcrlich wieder etwas komplizierter…