Ich bin dann mal weg! Von Umzügen und Remote Work
Die Pandemie hat uns zwei Dinge gelehrt: Träume nicht aufzuschieben und dass Homeoffice ein Konzept ist, das in vielen Agenturen sehr gut funktioniert. Daher zog ich im Oktober 2022 in das von Dresden 220 km entfernte Erfurt. Ein Erfahrungsbericht nach einem Jahr Remote Work.
Disclaimer: Die Frischen Fische haben ihren Hauptsitz in Dresden und arbeiten dort in einem Büro sowie von zu Hause aus. Zudem sind viele unserer festangestellten und freiberuflichen Kolleginnen und Kollegen remote in ganz Deutschland tätig.
Die Pandemie hat uns zwei Dinge gelehrt: Zum einen, dass man die eigenen Träume nicht aufschieben sollte und zum anderen, dass Homeoffice ein Konzept ist, das in vielen Agenturen sehr gut funktioniert. Und so packte mich die Aufbruchstimmung, als sich 2022 die Möglichkeit bot, in meine Lieblingsstadt Erfurt zu ziehen. Aber dafür meine geliebten Fische verlassen? Ein innerer Zwiespalt für mich, der sich jedoch schnell auflöste.
Denn bei den Frischen Fischen gab es bereits vor der Pandemie keine strenge Büropflicht und Jan ist als Chef so kulant und lösungsorientiert (ja, der Chef darf auch mal gebauchmiezelt werden ;) ), dass ich mir wenig Sorgen machte, als ich ihm meine Pläne offenbarte. Nach einem gemeinsamen Brainstorming (z. B. darüber, was ich mache, wenn mir doch mal die Decke auf den Kopf fällt) folgte direkt das Go und im Oktober 2022 zog ich schließlich mit Sack und Pack (aber ohne den in die Jahre gekommenen Wischmopp) nach Erfurt.
Home alone: FOMO im Homeoffice
Ich will nicht lügen: Ich habe es mir einfacher vorgestellt, so komplett im Homeoffice zu arbeiten (ohne die Möglichkeit, direkt ins Büro zu gehen, wenn man möchte). Aber es ist doch nochmal etwas ganz anderes. Im ersten halben Jahr hatte ich ganz schön mit FOMO (= Fear of missing out) zu kämpfen. So nach dem Motto: Alle tauschen sich mindestens einmal pro Woche im Büro aus und können sich persönlich sehen, während ich nie dabei bin.
Es galt also, Strategien zu finden, um mit diesem Gefühl umzugehen. Meine Lösung? Der virtuelle „Kaffeeplausch in der Küche”. Ich versuche, regelmäßig mit meinen Kolleginnen in den Austausch zu gehen und zu erfahren, wie die (persönliche) Lage ist oder ob es irgendwelche neuen Buch- oder Serientipps abzustauben gibt. Unser internes Wochen-Meeting, in dem es unter anderem auch um Erlebnisse vom Wochenende geht, bietet zudem oft Gesprächsstoff. Zusätzlich treffen wir uns etwa einmal im Monat – das haben wir zwar auch schon vor meinem Umzug gemacht, aber jetzt freue ich mich tatsächlich noch ein bisschen mehr, alle live und in Farbe zu sehen. Und wenn alle Stränge reißen, steige ich in den nächsten Zug in Richtung Dresden, der so etwa jede Stunde fährt (ab und an hat ergab sich außerdem schon das Coworking mit einigen Berliner Kolleginnen).
Tipps & Tricks: Homeoffice in einer anderen Stadt
Natürlich ist jede:r recht individuell, wenn es um das Thema Homeoffice geht. Während einige liebend gern die ganze Zeit für sich sind, brauchen andere dann doch ein bisschen mehr sozialen Austausch (als sie dachten).
Dennoch möchte ich es nicht missen, denn es ermöglicht mir, in dieser wirklich wunderbaren, kleinen Stadt zu leben, die ich so in mein Herz geschlossen habe.
Folgende Tipps kann ich geben, wenn man bereits im Vorfeld Sorge hat, ob das Unterfangen gelingt bzw. wenn man die Kolleginnen und Kollegen oder das Miteinander im Büro doch vermisst:
- Strategien zurechtlegen:
- Was mache ich, wenn ich mich von meinen Kolleginnen und Kollegen abgeschnitten fühle? -> Zum Beispiel einen Tagesausflug ins (Haupt-)Büro unternehmen.
- Wie handle ich, wenn mir (spontan) die Decke auf den Kopf fällt? -> Beispielsweise Spaziergänge machen oder im Coworking Café arbeiten.
- Auf Erkundungstour gehen: Eine neue Stadt ist aufregend. Mehrere bzw. längere Pausen am Tag, in denen man das eigene Viertel erkundet, lassen einen nicht nur die Stadt kennenlernen – sie helfen auch, zwischendrin mal tief durchzuatmen und zu erkennen, warum man sich für diese Variante des Arbeitens entschieden hat.
- Soziales Umfeld aufbauen: Mir hat es nach dem Umzug geholfen, mich schnell ins Getümmel zu begeben und neue Menschen kennenzulernen. Ob Italienisch- oder Sport-Kurs: Wenn man den Ausgleich in der Freizeit findet, ist aus meiner Sicht auch das Gefühl des „Alleinseins im Homeoffice” gar nicht so stark.
Bei den Frischen Fischen bin ich nicht die Einzige, die viel Zeit im Homeoffice verbringt. Beispielsweise arbeiten meine Kolleginnen aus Berlin seit Mai 2023 auch komplett von zu Hause aus. Wie es ihnen damit ergeht, kann man demnächst in einem Interview auf unserem Blog lesen.