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Drag und Drop, Plug and Play, ist doch alles scheiße, ey! Was hilft Gelegenheitsnutzern: Appstores, Sprachdialog, Cloudsysteme…?

, 02.01.2012,

Ein alter Schulfreund hat heute den genialen Titel „Ich und mein Computer“ von Deichkind bei Facebook verlinkt. Und sofort waren sie wieder da, die Dialoge zwischen mir und meinem Vater rund um das Weihnachtsfest zum Thema „Ich und meine Hassliebe Computer!“
Zeit, den Blick mal wieder nicht auf Kleinigkeiten zu lenken (Tools, Tipps, Anekdoten) sondern aufs „große Ganze.“ Das tun andere natürlich wesentlich wissenschaftlicher und professioneller, aber Spaß macht es ja trotzdem :-)

Willkommen zur Kneipendiskussion: „Wie sieht die Zukunft der Computernutzung für Gelegenheitsnutzer aus?“

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Wie heißt es im Song:


Passwort vergessen, Gerät nicht gefunden, Kein Steckplatz mehr, Wackelkontakt, CD nicht beschriftet, Fehler unbekannt, Seite lädt nicht hoch, Kreditkarte gehackt, Alles weg….
Plug und Play
Versteh‘ ich nicht
Drag und Drop
Versteh‘ ich auch nicht
Deleten und Error
Sanduhr, Sanduhr, Sanduhr, Sanduhr…

Das kenn ich doch! Kaum hatte mein Vater sich ans Online-Banking gewöhnt, erlaubt die Bank das Bezahlen mit TAN-Liste nicht mehr. Und das Handy ist für Notfälle im Auto und SMS kommen nur vom Provider. Und dann Google, die Banausen. Haben mal wieder ihre Mail-Oberfläche verändert und den „Antwort“-Button so gut wie unsichtbar gemacht. Und um Outlook einzurichten, muss man bekanntlich englisches Fachchinesisch mit amerikanischem Dialekt können. Und wieso muss man sich plötzlich mehr Passworte merken als 1975 Festnetznummern, darf die aber um Gottes Willen nirgendwo aufschreiben? Und müssen Nutzungsbedingungen eigentlich immer in Schriftgröße 8 oder kleiner sein?

Alle Welt redet über Schüler-Mobbing in Sozialen Netzwerken, aber das viel größere gesellschaftliche Problem dürften (ältere) Gelegenheitsnutzer sein, die sich die Langeweile im Internet vertreiben. Sie fallen auf Phishing-Mails rein und verlieren die Nerven, wenn sich die Grußkarte des Enkels nicht öffnet, weil kein Flashplayer installiert ist. Und Browser? Was sind noch mal Browser? Das wissen ja nicht mal Politiker, die Netzgesetze mitverabschieden..

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Senioren PC? Casual PC? Sprachdialog?

Man kann sich über Senioren-PCs lustig machen oder feststellen, dass es nicht nur senile Senioren sind, die sich schwer tun bei „Browser-Updates“, der Installation von „Plaque-ins“ oder Javadingens sondern eher die breite Masse.

Es scheint die PC-Entwicklung derzeit genauso zu funktionieren wie die Autoindustrie. Immer mehr Firlefanz, immer mehr Leistung, aber immer weniger Verständnis auf Seiten des Nutzers. Der kleinste Zweitwagen macht mittlerweile 200 Sachen und rückwärts Einparken erledigt der Autopilot. Solange jedenfalls, bis eine Sicherung ausfällt. Die konnte man früher noch selber wechseln, heute muss man die erstmal finden! So ähnlich sieht es auch bei PC-Technik aus. Trotz wachsender Bedeutung der Cloud hat jeder über 50-jährige zu Hause mittlerweile mehr Speicherplatz am Rechner als früher die ganze Firma, in der er gearbeitet hat. Nur ausnutzen tun das eben die wenigsten. Und wenn dann mit Familienbildern. Ohne Back-up versteht sich.

Kann ein selbstlernender Sprachdialog hier für Abhilfe sorgen? Oder wird es mehr „geschlossene Systeme“ geben, in denen Software nur dann geladen werden kann, wenn der Hersteller das zulässt? Oder wandert eher gleich das ganze Betriebssystem in die Cloud und schafft dort geschlossene Systeme? Das Argument, welches meinen Vater bisher am meisten von iPhone und iPad überzeugt hat, war, dass ich damit nur Software installieren kann, die Apple für sicher hält. Klar sind auch die manchmal buggy, aber es passiert eben nicht, dass man plötzlich den „Computerbild-Firefox“ installiert hat und den als Laie auch einfach partout nicht mehr gelöscht bekommt. Welche Software brauchen wir denn auf statischen Geräten überhaupt noch?

Fakt ist: Im Grunde hat sich seit 1999 gar nicht so viel getan an der Hierarchie „Hardware, Software, Service-Provider“. Was denkt ihr? Bleibt das so und die Lösung für den Gelegenheitsnutzer ist eher eine Art Dacia Logan unter den PCs? Oder wird der Service Provider der King sein, bei dem man alle Programme, die man braucht (Text- und Bildbearbeitung, Buchhaltung, Games, whatever) genauso über einen Zugang nutzen kann wie die Kommentarfunktion bei den 100 wichtigsten Medien und Konten bei Ebay, Amazon und Co.? Oder hat kein Service Provider eine Chance gegen Google?



Über Sebastian

Sebastian ist Creative Director und kommt ursprünglich aus der Musikbranche, wo er sich sehr früh der Arbeit mit social networks gewidmet hat. Bevor er zu den Frischen Fischen stieß, hat der studierte Betriebswirt fünf Jahre für die Mobile Marketing Agentur Goyya Kampagnen konzipiert und betreut. Sebastian ist passionierter Kinder- und Jugendfußballtrainer.


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