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Das einzig negative an NFC: In Schland dauert es noch

, 14.09.2011,

Kaum etwas verdeutlicht die Tatsache, dass Open Innovation in der deutschen Wirtschaft (und nicht nur hier) noch in den Kinderschuhen steckt, besser, als die lahmarschige Entwicklung im Bereich des Mobile Payments.

Statt gemeinsam Lösungen zu suchen, tragen Technologie, Handel, Finanzwesen und Wirtschaftspolitik seit Jahren Scheuklappen, wenn es um das Thema geht, statt in wirklich groß angelegten offenen Projekten, gemeinsam (!) Lösungen auf den Weg zu bringen. Paybox, Luupay, mpass, SMS Payment und diverse Handyticket-Systeme haben so ungefähr alle denkbaren Varianten in kleinem Rahmen angefasst: Prepaid, Kreditkarte, Lastschrift oder Handyrechnung. Allein: Ein einheitlicher Standard schien so fern wie die Champions League für den SC Paderborn.

Na sowas: Die Sparkassen machen den Weg frei

Die Zauberformel mit dem wahrscheinlich größten Potential heißt NFC; das wird bisher vor allem in Japan und den USA (also Google) gepusht, und hierzulande sorgen ausgerechnet die Sparkassen für Schlagzeilen als treibende Kraft. NFC, das heißt Near Field Communication und meint: Zwei Geräte (bzw. zwei Chips) kommen sich so nah wie Gentleman und Demi Moore beim Handykuss und tauschen dabei Informationen aus – unter anderem Zahlungsinformationen.

Im ersten Schritt will die Sparkasse damit ihre EC-Karten ausstatten. Zunächst soll das prepaid passieren, ähnlich also der Geldkarten-Funktion. Die wird zwar kaum wirklich genutzt, aber außer Hardcore-Parkhaus-Parkern profitiert auch kaum jemand davon. Der große Vorteil von NFC: Der Vorgang geht erheblich schneller als das Auslesen in einem Kartenleser, was sowohl menschliche (Kein Kramen in der Brieftasche) als auch technische Gründe hat.

Mein Freund Erich Schmidt-Teichler ist bestimmt nicht der einzige, der regelmäßig böse Statusmeldungen absetzt, wenn vor ihm jemand im Supermarkt ein Duplo und eine Limo mit Karte bezahlt. Und ich nicht der einzige, der dann errötet. Ja, ich gestehe: Ich bin ein notorischer Kartenzahler, dem permanent das Bargeld fehlt. Wenn ich in meinem Leben wirklich mal schwarz gefahren bin (ein, zwei oder achtundsiebzig Mal), dann immer nur, weil ich keine Münzen einstecken hatte! Seit handyticket auch auf dem iPhone verfügbar ist, passiert mir das in Dresden zum Beispiel nie!

So skeptisch viele Experten sind, ich traue den Sparkassen aufgrund ihrer Reichweite einiges zu und mit Edeka, Douglas und DM sind bereits die ersten interessanten Händler mit im Boot. Und je mehr Akzeptanz-Stellen, desto schneller werden dann auch die Gerätehersteller nachziehen. Denn da liegt noch der Hund begraben. Chip.de nennt gerade mal neun NFC-fähige Geräte im deutschen Markt.

Mehr zum Mobile Payment findet ihr auch auf auf teltarif, mehr zu NFC erläutern Nick Pelly und Jeff Hamilton von Google:

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Über Sebastian

Sebastian ist Creative Director und kommt ursprünglich aus der Musikbranche, wo er sich sehr früh der Arbeit mit social networks gewidmet hat. Bevor er zu den Frischen Fischen stieß, hat der studierte Betriebswirt fünf Jahre für die Mobile Marketing Agentur Goyya Kampagnen konzipiert und betreut. Sebastian ist passionierter Kinder- und Jugendfußballtrainer.


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