Bildformate für Facebook: Cinemagraphs – PR-Visuals 10
Die Zeit steht still. Aber nur, wenn man nicht genau hinschaut. Über die besondere Faszination von Cinemagrammen und ihren Einsatz als Facebook Ads:
Cinemagramme (auch: Cinemagraphs) sind Bilder, auf denen nur Details animiert sind – ein Hybrid aus Foto und Video. Obwohl meist nur im kurzen Loop, schaut man gerne länger hin:
Kleine Geschichte des Gif
Möglich wird’s durch die Verpackung als animiertes Gif, das die Netzgemeinde bereits seit den Anfängen des Internets treu begleitet. Zuerst in Form von blinkenden Augenkrebs-Elementen auf jeder 90er-Site (“Phaaat!”) und später als kurze Filmszene auf Tumblr. Seit rund einem Jahr unterstützt Facebook das Einbetten und automatische Abspielen (Autoplay) der Minifilme in Endlosschleife. Vorher musste manuell der Play-Button gedrückt werden. Das war ein extra Klick und folglich vielen Usern die Mühe nicht wert.
Nach Bekanntwerden der Autoplay-Neuerung wurde Cinemagrammen ein kometenhafter Aufstieg prophezeit, weil die partielle Animation eine noch relativ ungewohnte Seh-Erfahrung ist und im Feed auffällt. Gleichzeitig transportiert der Mix aus Stillstand und Bewegung eine spezielle, faszinierende Stimmung.
Die Umfrage
Ob das allgemein so zutrifft, wollte ich mit einer kleinen Umfrage erkunden; ein Mix aus Heavy Usern und Teilzeit-Facebookern bildete die Basis. Ergebnis: Niemand erinnerte sich daran, Cinemagramme häufig auf Facebook zu sehen. Ein kleiner Teil konnte vereinzelte Berührungspunkte rekonstruieren. Die meisten aber hatten noch nie bewusst ein Cinemagramm wahrgenommen.
Auffällig waren zwei Dinge. Zum einen, unerwartet positive Reaktionen darauf, was so ein Cineagramm eigentlich ist (“Knaller!” – “Wow, find ich schön!” – “Das sieht aber toll aus!”). Zum anderen erreichten mich in den Tagen danach häufig Nachrichten, dass die Befragten nun doch das ein oder andere Cinemagramm im Facebook-Feed erspäht hätten. Die Aufmerksamkeit war geschärft.
Fazit
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können Gifs mit Autoplay (reguläre und Cinemagramme) in Posts, Kommentaren und Ads nutzen. Im Messenger ist mittlerweile sogar eine eigene Gif-Bibliothek integriert. Bei Twitter gibt’s für die Tweets übrigens eine ähnliche Funktion, mit Autoplay natürlich. Auch Instagram spielt Videos automatisch und im Loop ab. Die technischen Möglichkeiten für kreative Anzeigen mit Cinemagrammen sind also nicht nur auf Facebook vorhanden.
Die Produktion des Gifs gestaltet sich jedoch aufwändig. Nur folgerichtig, dass es bereits erste Bildagenturen gibt, die sich auf das neue Format spezialisiert haben. Zwischen all den lauten Fotos und Videos werden es Cinemagramm-Ads allerdings schwer haben sich durchzusetzen, denn sie buhlen eher dezent um die Gunst der Nutzer – und werden genau deshalb häufig übersehen: Als Bild zu leise, als Film zu öde. Wenn sie allerdings Interesse wecken, dann nachhaltig.
Wir stecken gerade in der Konzeption unseres ersten Cinemagramms für einen Kunden und sind von den ästhetischen Möglichkeiten verzaubert. Besonders zu modernen Lifestyle- und Luxusbrands passt das Format großartig.