Wir bloggen über alles, was uns bewegt. Von Fußnoten bis Fußball, von Kant bis Rant.


Berlin Musik Week part 2: It’s all about the artist!


Im gestrigen Beitrag zur Berlin Music Week ging es ja vor allem um die Akteure der Musikwirtschaft,  die in den kommenden Tagen bei den unterschiedlichsten Panels und Workshops über die Zukunft des Musikkonsums und neue digitale Vermarktungswege diskutieren werden.

Da aber ohne Bäcker kein Brot und ohne Fleiß keinen Preis, bekommt nun standesgemäß der Künstler hier im Fischeblog die größte Aufmerksamkeit. Wenn ich also musikschaffender Künstler bin, wie beschreite ich denn überhaupt den Weg zur Profikarriere? Wer arbeitet mit mir an meiner eigenen musikalischen Entwicklung? Muss man heute vielleicht erst auf YouTube veröffentlichen, um eine Chance auf einen Plattenvertrag zu bekommen? Und warum überhaupt Plattenvertrag? Vielleicht sollte ich direkt mein eigenes Label gründen und unter diesem veröffentlichen? Hat Ani Di Franco doch auch gemacht – und das damals mit nur 50 Dollar in der Tasche.

Auf der Berlin Music Week gibt es dieses Jahr jede Menge Veranstaltungen und Workshops, bei denen sich Musiker und Kreative jeden Genres direkt Tipps bei den Profis der Branche abholen können.

a2n-Werkstatt: Coachings und Workshops für Musiker und Kreative

All2gethernow

Den Anfang macht am Donnerstag die all2gether – Werkstatt im Headquarter der Berlin MusicWeek, dem .HBC am Alexanderplatz. Die a2n-Werkstatt ist eine Art „Open Coaching“ für Bands und Musiker,  die Kontakte mit Profis knüpfen und wissen wollen, wo sie stehen und vor allen Dingen wie sie weiterkommen können. Tim Renner betonte am Dienstag zur Pressekonferenz, dass die a2n-Werkstatt Musiker, Labelchefs und langjährige Experten aus dem Musikbusiness an einen gemeinsamen Tisch bringen will.  Bei der Auswahl an Experten und Labelvertretern klingeln den Kreativen und Musikern sicher die Ohren.

Public Coaching:

Electronic (10-12 Uhr): Coaching mit Lars Lewerenz (Audiolith), sowie Sascha Kösch (de:bug) und Daniel Best (Bestworks/G.I.Disco)

Rock/Pop (12-14 Uhr): Coaching mit Ralf Niemczyk (Redaktionsleiter Musikexpress / ex-Spex), Joe Chialo (Airforce1.TV/Universal)  und Esther Riegerl (Peter Rieger Konzert Agentur)

Urban/Hip-Hop/Black (15-17 Uhr): Neffi Timur (Urban/Universal
Domestic Vertigo), sowie Pyranja (MC & Radio Host Soundgarden/Radio Fritz) und sowie Stephan Szillus (Chefredakteur  Juice Magazine)

Alternative (17-19 Uhr): Tim Renner (Motor Music), Yessica Yetil (unclesally*s), Ben Rodenbergl (Gastspielreisen Booking Agency) sowie Maurice Gajdal (Pop10/Fritz)

Um an den oben genannten Coachings teilzunehmen, müssen Musiker und Bands sich mit einem eigenen Track bewerben, den sie vorab auf die Soundcloud Dropbox der a2n-Werkstatt hochladen.

Für Kurzentschlossene besteht jedoch trotzdem die Möglichkeit, sich mit ihrem Track noch direkt am Donnerstag Morgen vor Ort im .HBC zu bewerben, wie Andrea Goetzke von a2n am Dienstag auf der Pressekonferenz versicherte.

Neben den Public Coachings werden außerdem jede Menge Workshops zu den unterschiedlichsten Themen rund um das Musiker- und Künstlerdasein angeboten. So wird es beispielsweise um Themen wie  „Crowdfunding“, „Lizenzierung der eigenen Musik für Film, Werbung und Games“, „Musik machen mit mobilen Endgeräten“ oder eben auch zur „Künstlersozialkasse “ gehen – das Musikerleben besteht eben nicht nur aus Spielen und Live-Auftritten. :)

Das vollständige Workshop-Programm findet sich hier.

Der Eintritt für den kompletten a2n-Werkstatt-Tag inklusive sämtlicher Workshops liegt bei erschwinglichen 10 Euro. Tickets gibt es online oder auch direkt vor Ort.

RED BULL MUSIC ACADEMY – Legendäre Hansastudios öffnen die Pforten

Ein weiteres Highlights für die musikschaffende Gilde ist sicherlich die RED BULL MUSIC ACADEMY WORLD TOUR, die zur Berlin Music Week auch in der Hauptstadt halt macht.  Neben einem exklusiven Eröffnungskonzert im Hansa-Meistersaal mit Brandt Brauer Frick und der Elektronik-Legende Moritz von Oswald wird es diverse persönliche Couchgespräche und Workshops mit echten Producer-Größen geben. Hier ein kleine Auswahl:

Lectures am Donnerstag:

* Couchgespräch mit diversen Legenden der Hansa-Studios, u. a. mit Tom Müller, dem Ton-Ingenieur bei Hansa aus den prägnanten Jahren 1971 bis 1989, der über die Zusammenarbeit mit Stars wie David Bowie sprechen wird.

Lectures am Freitag:

* Rap-Newcomer Casper wird sich mit Redakteur Jahn Wehn (Juice, DE:BUG) über die Entstehung seiner Arbeiten unterhalten. Danach gewährt Gareth Jones Einblicke in seine Arbeit und plauert über seine legendäre Zeit als Produzent von Depeche Mode, Einstürzende Neubauten, Wire und Erasure.

Jeweils am Donnerstag und am Freitag gibt es auch die Chance für 10 Teilnehmer an einem einen exklusiven Workshops  mit Robert Koch oder Gareth Jones teilzunehmen. Wer dabei sein will, kann sich bei intro anmelden und mit etwas Glück gehört er zu den 10 Auserwählten.

Das vollständige Programm der RED BULL MUSIC ACADEMY WORLD TOUR findet man hier.

Sämtliche Events, die zur Berlin Music Week stattfinden, sind hier aufgelistet.

Da auch der Kollege Schwerk sich als Projektleiter der Dresdner Scheune-Akademie intensiv mit dem Thema Band-Coaching befasst, hat er versprochen, hier für all jene, die nicht nach Berlin fahren können, auch noch ein Blogpost mit Tipps zu veröffentlichen.

Und da wir gerade noch bei Gareth Jones und Depeche Mode waren, gibt’s noch einen kleine musikalische Einstimmung zum Eingrooven.

 

http://www.youtube.com/watch?v=qkV4-QNxLFM&feature=related

 

 

 

 

Berlin Music Week is calling – hier spielt die Zukunftsmusik!


Diese Woche wird es heiß in Berlin, brennend heiß, ums genau zu sagen und damit meine ich nicht die bescheidene Wettervorhersage. Ab Mittwoch startet die Berlin Music Week und mit ihr eine Fülle von Events, die jede Menge Musiker, Künstler und Vertreter der Musikindustrie in die Hauptstadt locken werden. Neben einer Vielzahl von Konzerten, Parties und einem exquisiten Clubprogramm wird es für die Profis der Branche viele interessante Workshops, Panels und Netzwerkveranstaltungen geben, bei denen die Zukunft des Musikkonsums und der digitalen Vermarktung DAS große Thema sein wird.  Heute stelle ich euch hier im Fischeblog mal ein paar von mir ausgewählte interessante Veranstaltungen und Panels vor, die sich mit zukünftigen Trends im Bereich Musikkonsum und digitale Vermarktung beschäftigen. Und morgen wird es im Blog dann vorrangig um die Musikschaffenden im Business gehen – und das bedeutet ebenfalls: jede Menge spannende Workshops und Panels, teilweise sogar mit Starbesetzung.

„Meet Berlin“ – Berlin Music Commission

Den Anfang macht die Berlin Music Commission, die gleich am Mittwoch zur Netzwerkveranstaltung „Meet Berlin“ die wichtigsten Berliner Akteure der Musikwirtschaft im Popkomm Networking_Gate zum Austausch bittet.  Dort wird es in mehrere Round Table-Gesprächen um spannenden Themen wie „Digitalisierung tut nicht weh / Was die Kreativwirtschaft von anderen Branchen lernen kann“ oder auch „Wertschöpfungspotentiale einer vernetzten Kreativwirtschaft“ gehen. Außerdem finden in Kooperation mit NARIP zwei Pitch Sessions mit den Top Music Supervisoren Andrea von Foerster und Gary Calamar statt, die unter Anderem verantwortlich sind für die Soundtracks von True Blood, Dexter oder auch Grey’s Anatomy. Das ausführliche Programm mit allen Veranstaltungen gibt’s unter: http://meet.berlin-music-commission.de

Popkomm Media_Gate & Networking_Gate

In diesem Jahr bietet die Popkomm erstmals mit dem Networking_Gate und Media_Gate neue Veranstaltungsformate, die sich weg von der klassischen Messe und hin zur Kommunikationsplattform bewegen.

Beim Popkomm Media_Gate geht es von Mittwoch bis Freitag ganz klar um eins: die Zukunft des digitalen Musikkonsums. Die Vertreter der analogen und digitalen Musikindustrie sitzen hier an einen Tisch, neue Konzepte werden vorgestellt und erfolgreiche Gründer von neuen Musikplattformen- und services tauschen sich in diversen Panels und Workshops aus.

Hier eine kleine Auswahl aus dem Programm:

Mittwoch, 7.9.11

  • “What happens in the cloud, stays in the cloud – Business model cloud distribution”, Keynote & anschließendes Panel, unter Anderem mit Ben Drury von 7-digital und Oke Göttlich von Finetunes. (07.09.11/11:50 Uhr)
  • “We watch future – The reinvention of music TV in the web 2.0 age” – Panel u. a. mit Conrad Fritzsch von Tape.tv und Clemens Dreesbach von Microsoft. (07.09.11/13:45)
  • „Music mobile business – How smart mobile devices are changing music marketing and distribution“ – Panel mit bekannten Größen der Berliner Start-up-Szene wie Philipp Eibach von wahwahFM und Holger G. Weiss von aupeo! (07.09.11/15:40 Uhr)

Donnerstag, 08.09.11

  • “Re-invent music business – Who invests in the music industry?” mit u. a. Peter Bochers, Deutsche Telekom und Jörg Binnenbrücker, DuMont Venture. (08.09.11/12:00).
  • “We are jamming digital – International Live collaboration”  – Live-Digital-Jamming-Session mit Christoph Raethke, Founder Institute. (08.09.11/14:25)

Die Gesamtauflistung aller Panels & Workshops findet man auf der Seite des Veranstalters, Seedlab.tv.

Beim Networking_Gate auf der Popkomm ist der Name Programm: Hier gibt es dieses Jahr jede Menge Netzwerk-Veranstaltungen, bei denen Aussteller und Fachbesucher zusammenkommen können.  Es besteht außerdem täglich die Möglichkeit eines offenen Get-Together, jeweils zum Lunch Break von 13-14 Uhr sowie zur Blue Hour von 17-18 Uhr. Bei den sogenannten Speed-Meeting-Sessions treffen internationale Branchenunternehmer in Einzelgesprächen aufeinander. So präsentieren sich zum Beispiel am 7. September um 14 Uhr Österreich und die Schweiz mit jeweils fünf nationalen Unternehmen. Sämtliche Termine und Veranstaltungen sind hier zu finden.

Zum Abschluss noch ein Video von der Dame mit der wunderschönen Stimme, die am letzten Dienstag bei der Pressekonferenz die Berlin Music Week musikalisch eingeleitet hat: Dear Reader.

 

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Gedanken und Quizfragen zur Magnetresonanztomographie müssen auch mal sein

, 31.08.2011,

Also wenn ihr mich fragt: Ich bin ja fest davon überzeugt, dass Magnetresonanztomographen ursprünglich nicht zur medizinischen Diagnostik erfunden wurden sondern als Trainingsinstrument für Soldaten. Nichts eignet sich besser, um den tapferen Krieger darauf vorzubereiten, eingepfercht in einem Gullischacht extrem laute Granateneinschläge und Maschinengewehrsalven zu ertragen. Wer das keine Stunde aushält, der gehört nicht an die Front. Bei einer heutigen Untersuchung (X-Band wie der Berliner vermutlich schreibt) wurde dieser Verdacht mehr als bestätigt. Die (Wer? Was weiß denn ich!) haben die Methode sogar um eine heftige Folter-Vorbereitungs-Taktik erweitert! Mittlerweile bekommt man nämlich einen Magnetstrahlen-absorbierende Kopfhörer aufgesetzt und wird eine halbe Stunde lang mit einem gemafreien Rondo-Veneziano-Verschnitt gequält. Ohne Mist, noch zehn Minuten länger und sie hätten aus mir sogar rausgepresst, wer damals in der sechsten Klasse wirklich die Schlüssel der Umkleidekabinen geklaut hat.

Leider ist es übrigens nicht möglich, eigene Musik zu hören! Mitgebrachte CDs dürfen nicht eingelegt werden (Gema) und ein eigener iPod würde die Strahlen des Geräts kaum überleben. Auch meine Idee, mein iPhone in der “Schaltzentrale” aufzubewahren und einen drahtlosen Bluetooth-Kopfhörer von BeeWi zu nutzen, scheiterte am dicken Panzerglas und am Protest der ebenfalls nicht gerade hauchdünnen Schwester. Bluetooth no way! Und selbst wenn?

Frage an den Physik-Leistungskurs: Hätte der Kopfhörer überlebt oder wäre er hinterher Schrott?

Apropos Physik-Leistungskurs! Tutorial-Raps sind ja auch wieder so ein unterschätztes PR-Instrument… :D

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PS: Was schlimmer ist: Die Soundkulisse des MRT oder der musikalische LSD-Trip für die Hausfrau? Die Mischung! Eindeutig die Mischung!

Kreativwirtschaft: Warum Gründer ihre Handynummer immer und überall kommunizieren sollten

, 27.08.2011,

Jeder, der irgendwie mit der Beratung von Gründern aus der Kreativwirtschaft (Fotografen, Bands, Illustratoren, Schneidern oder Programmierern) zu tun hat, kennt deren Probleme bei der Akquise neuer Aufträge. In letzter Zeit habe ich diverse Workshops vor Gründern aus der Kreativwirtschaft gehalten und dabei überrascht festgestellt, dass teilweise gerade mal 25% der Teilnehmer ihre Handynummer im Netz freigeben.

Sie schalten Anzeigen, drucken Flyer, besuchen Netzwerktreffen und legen teuer gepimpte (aber redaktionell vernachlässigte) Facebook-Seiten an, um Aufmerksamkeit (und somit Aufträge oder Gigs) zu ergattern…Und doch heißt es immer wieder: “Man gibt dem Neuen (sprich: mir) keine Chance!”

Und das ist ja auch richtig! Ich selbst habe ein Netzwerk etablierter Partner aus nahezu allen Bereichen! Warum sollte ich also zu einem neuen wechseln? Der häufigste Grund dafür ist, dass einer dieser festen Partner gerade nicht verfügbar ist (Urlaub, Krankheit, Aufträge) und ich aber gerade spontan jemanden brauche.

Und da kommt die Handynummer ins Spiel. Denn all jenen, die nicht permanent und durchgehend an ihrem Schreibtisch sitzen und einen stets erreichbaren geschäftlichen Festnetzanschluss (zum Beispiel weil sie zwischen Coworking-Space, Cafe und Wohnung tingeln) ihr eigen nennen, kann ich nur dringend den Tipp geben:

Veröffentlicht Eure Handynummern immer und überall!”

Gerade bei Bands, DJs oder Fotografen oder Bühnen-Technikern gilt: Staus, plötzliche Erkrankungen oder die Deutsche Bahn bringen den Auftraggeber oftmals in heikle Situationen. Die Vorband fällt aus. Der Fotograf hat Mumps. Der DJ einen gebrochenen Finger. Ich brauche Ersatz! Es brennt die Luft! Da habe ich nicht die Zeit, abzuwarten, ob jemand meine E-Mail liest oder seinen Anrufbeantworter abhört.

Darum gilt:

– Pflege eine eigene Website (Nicht jeder Auftraggeber mag Facebook oder gar myspace)

– Pflege im Zweifel ein XING-Profil (Die mobile App ist für viele Auftraggeber die neue Visitenkarten-Schatulle)

– Publiziere auf Website und XING-Profil Deine Handynummer (Im Zweifel mit Hinweisen auf Tage, wo Ihr auf keinen Fall könnt)

– Übrigens: Am besten bei XING die “0” aus der Vorwahl entfernen, nur dann ist bei Smartphones der direkte Anruf über die App möglich

Das gilt übrigens auch für die PR! Es kommt nicht selten vor, dass ein Redakteur ganz kurzfristig einen Experten zu einem Thema braucht. Wenn ihr also während der Geschäftszeiten nicht dauerhaft im Büro über eine Festnetznummer zu erreichen seid, dann ist es sicher nicht verkehrt, die Handynummer auch in der Rubrik “Presse” zu veröffentlichen.

Meine Nummer steht seit Jahren öffentlich im Netz! Ich habe noch nie eine Spam-SMS bekommen, die darauf zurückzuführen ist (was sich bestimmt mit diesem Beitrag ändert – ich lache jetzt schon) oder hatte Anrufe von Call-Centern (außer O2, aber verstecke mal vor denen als Kunde Deine Nummer).

Also: Die Angst vor dem Verlust der Privatheit ist absolut nachvollziehbar und gesundheitlich auch vollkommen richtig! Aber sie ist in Zeiten der Gründung ziemlich unbegründet. Veröffentlichte Handynummern werden von Verkäufern zur Kaltakquise nach meinen Erfahrungen wirklich extrem selten benutzt. Und sobald Euch wirklich jeden Tag nach Feierabend ein Interessent anruft, läuft Euer Geschäft wahrscheinlich so gut, dass von Akquise-Problemen keine Rede sein kann. Und wenn Euch jeden Tag ein Redakteur anruft, dann könnt ihr Euch ja mal nach einer gescheiten PR-Agentur umschauen :D

Habt ihr andere Erfahrungen? Wie findet ihr schnell Ersatz für ausgefallene Dienstleister? Ist Skype eine weitere Alternative?

 

 

 

 

 

Hallo-Wach: Facebook reagiert auf Kritik, müde Nutzer und Google+. Leider nicht mobile!

, 24.08.2011,

Facebook reagiert mit seinen aktuellen Änderungen ganz offenkundig vor allem auf die Kritik an unübersichtlichen Privatsphäre-Einstellungen beim Teilen von Inhalten. Das ist richtig und wichtig und bietet natürlich trotzdem noch einiges an Spielraum zur Verbesserung. Die nicht wegzudiskutierende Euphorie für das Circle-System in Google+ könnte durchaus Anlass gewesen sein, die Adressaten eines Postings auszuwählen.

“Hallo Wach”-Effekt dank Google+ und müden Nutzern?

Da die private Nutzung bei Google+ (zumindest in Deutschland) noch extrem gering ist, macht Facebook also einen cleveren Schachzug. Man übernimmt eine Funktion, die Google+ sehr schön gelöst hat, die dort aber eigentlich keiner braucht. Wer hat dort schon einen hinreichend großen “Freundeskreis” echter Freunde?  Die meisten Postings dürften im Circle “Business” (also fast alle) zirkulieren. (Für mich schließt Google+ sowieso eher die fehlende Lücke zwischen Blog und Microblog und ist damit mehr “Angriff” auf tumblr, posterous und soup.io als auf Facebook! Man ist spontaner (und informeller) als im Blog, aber kann ausführlicher werden als bei Twitter. Und man bleibt unter sich…)

Sicherlich erhofft sich Facebook damit auch das Abfangen der sinkenden Aktivitäten im weltweit größten Netzwerk. Allerorten ist derzeit von einer Facebook-Müdigkeit die Rede. Das kann natürlich viele Ursachen haben. Eine davon könnte sein, dass viele Nutzer im Laufe der Zeit zu viele Freunde geaddet haben, um sich noch unbeschwert und frei zu fühlen und somit jede Aktion reiflich überlegt wird. Das könnte sich mit einem entsprechend einfachen Targeting der Postings dann tatsächlich ändern.

Aber was passiert mobil? Nix!

Ein weiterer Aspekt für eine Facebook-Müdigkeit könnte aber paradoxerweise auch eine stetig wachsende mobile Nutzung sein. Denn was zunächst nach mehr Aktivität schreit (immer und überall), wird durch eine ziemlich lahme App-Lösung verhindert.

Mir jedenfalls geht es so, dass ich die App so unkomfortabel finde, dass ich sie vornehmlich nutze, um mich unterwegs auf dem Laufenden zu halten, selber aber weniger aktiv werde als am Laptop.

10 Dinge, die dazu beitragen:

1. Die Ladezeit von Kommentaren auf Postings sind unterirdisch
2. Die Ladezeit von Kommentaren auf Bilder noch schlechter
3. Das Teilen von Inhalten funktioniert nicht
4. Apps (auch Facebook-eigene wie „Questions“) funktionieren mobil nicht
5. Upload von mehreren Bildern nur über Zusatz-App möglich (iLoader)
6. Der Split von Seite zu persönlichem Profil ist nicht möglich
7. Auf Seiten fehlt die Auswahlmöglichkeit, wessen Inhalte man sehen will
8. Seiten, die auf Anwendungen beruhen, werden in der App nicht gefunden
9. Das Liken von Kommentaren funktioniert nur in der eigenen Wall, nicht beim Besuch von Seiten
10. Veranstaltungseinladungen sind mobil nicht möglich

Außerdem wünsche ich mir so sehr eine Read-it-later-Funktion, denn Artikel aufrufen und mobil bookmarken ist derzeit immer noch alles andere als sexy. Oder wie macht ihr das?

Der nächste große Wurf sollte also dringend mobil passieren! Vor allem aus Sicht der Seitenbetreiber, die ja in der Regel auch privat nicht ganz unerheblich für hohe Aktivität sorgen…

App-Bauer sucht Frau: Berlin, deine Start-ups


Wer nix wird, wird Wirt! Das oder ähnlich „Geistreiches“ hat wohl jeder Kneipier schon mal gehört. Wer allerdings jemals zu Studienzeiten gekellnert hat, weiß, dass das harte Gastroleben weniger nach Sekt und mehr nach Spülwasser schmeckt. Da will man sich als einfache Aushilfe gar nicht vorstellen, wie anstrengend das Leben als Besitzer des Ladens sein muss. Wer dann trotz alle dem immer noch Lust auf ne eigene kleine „Butze“ hat, der gründet dann vielleicht doch lieber etwas vermeintlich weniger anstrengendes – ein Start-up, irgendwas mit Mobile und Internet und natürlich in Berlin, machen ja sowieso gerade alle hier. Machen sie wirklich?

In den Medien wird Berlin derzeit geradezu gehypt, was die Start-up-Szene angeht. Fast jeden Tag werden neue Gründungen bei deutsche-startups.de bekannt gegeben und Techcrunch Blogger Mike Butcher hielt erst kürzlich Hof im St. Oberholz und lud die Entrepreneurs dieser Stadt zur Vorstellungsrunde ein. Berlin brennt vor Gründungswilligen und Kreativen, doch wie innovativ, erfolgreich und nachhaltig sind die Berliner Start-ups wirklich? Um diese Kernfragen ging es am letzten Mittwoch bei der Podiumsdiskussion im Museum für Film und Fernsehen, veranstaltet von Inforadio/rbb.

Zur Diskussion waren vier Gründer aus der Berliner Szene eingeladen: Philip Eggersglüß, unter anderem Gründer des Modelabels “Berlin Loves You” und einer der Leiter vom Founder Institute Berlin, Lydia Horn, Mit-Gründerin von Mobile Melting, einem Unternehmen, das technische Lösungen für ortsbasierte Unterhaltungen wie GPS-basierte Stadtführungen anbietet, sowie Prof. Dr. Liv Kirsten Jacobsen, Unternehmensberaterin und Lehrstuhlinhaberin am Centre for Entrepreneurship der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und Theofanis Vassiliou-Gioles, CEO der Testing Technologies GmbH. Harald Asel vom Inforadio leitete das Panel, in dem die zentrale Fragen des Gründens auf den Tisch gepackt wurden. Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Gründen? Wo bekommt man Kapital her? Was macht eine Gründerpersönlichkeit aus und wie und woher bekomme ich die nötige Expertise, um meine Idee auch in die Tat umsetzen zu können?

 

Panel zum Thema Gründer und Gründen in Berlin

Panel zum Thema Gründer und Gründen in Berlin

 

Matchmaking-Challenge: diejenigen, die es können suchen diejenigen, die es wollen

Nach und nach wurden an dem Abend die Kernthemen rund ums Gründen diskutiert, in einem Punkt waren sich allerdings alle Beteiligten schnell einig: das Fundament für eine erfolgreiche Gründung ist und bleibt ein gut funktionierendes Team. Lydia Horn von Mobile Melting brachte es treffend auf den Punkt: An erster Stelle steht das Team, die Expertise findet sich dann automatisch. Langsam kristallisierte sich im Laufe der Diskussion  heraus, dass die eigentliche Herausforderung eher darin besteht, diejenigen zusammen zu bringen, die es können und diejenigen, die es wollen. Technisches Know-How meets Creativity!

Doch woher kriege ich als Ideengeber genau den Programmierer/Entwickler, der meine Idee auch technisch realisieren kann? An der Uni, dem vermeintlichen Melting-Pot der Innovationen? Zumindest das Berliner Unisystem ist dafür nur minder geeignet: Techniker sitzen an der TU, Geisteswissenschaftler an der FU & HU und auch innerhalb der Uni sind die Campi fachbereichsgerecht meist fein säuberlich voneinander getrennt. Man geht doch nicht als Literaturwissenschaftler in die Juristenmensa! Der begehrte Programmierer wird zumindest in der Mensa so zur Nadel im Heuhaufen.

Für ein gelungenes Start-up-Matchmaking gibt es in Berlin zum Glück jede Menge Veranstaltungen, Organisationen und Institute, wie zum Beispiel den Entrepreneurs Club Berlin oder auch das Founder Institute, letzteres mitgeleitet von Panel-Teilnehmer Philip Eggersglüß. Der Modelabel-Gründer weiß aus seiner Arbeit, dass es bei einer Gründung eigentlich nie wirklich an Ideen mangelt. Die Schwierigkeiten seien wesentlich komplexer. Wie geht man eine Gründung überhaupt an? Was gibt es rechtlich zu beachten? Wo kommt das notwendige Kapital her? So werden die Studenten am Founder Institute, so Eggersglüß, eben auch auf diese Herausforderungen vorbereitet. Mentoren aus der Praxis unterstützen mit ihrer Erfahrung und jahrelanger Expertise. Wie soll man auch wissen, dass man sich vorab schon rechtlich schützen kann für den Fall, dass man sich zum Beispiel von einem Mit-Gründer trennen muss? Eine Art “Ehevertrag für Gründungspartner” – das hätte sicher so manchen Entrepreneur viel Ärger erspart.

 

Gründerpersönlichkeit – Talent oder doch erlernbar?

Das Thema Gründerpersönlichkeit und Gründungswille nahm an diesem Abend ebenso viel Raum innerhalb der Diskussion ein. Was für ein Typ Mensch gründet denn überhaupt in Deutschland? So ganz genau konnten die Panelteilnehmer nicht den Finger drauf legen, welche persönlichen Eigenschaften ein Gründer haben muss. An eins darf es jedenfalls nicht mangeln: Mut, Spaß und den Willen, etwas auf die Beine zu stellen. Klingt pathetisch, klingt verdammt nach Studententraum und genau von denen würde man diese Attitüde erwarten. Pustekuchen! Prof. Jacobsen verriet im anschließenden Gespräch, dass nach ihrer Erfahrung doch sehr viele Studenten nach dem Studium unbedingt bei einem der großen, alteingesessenen Konzerne einsteigen, dort die Karriereleiter hochklettern möchten und sich in die „klassische“ Laufbahn reinkatapultieren lassen wollen. Bitte was?

Die Professorin und Unternehmensberaterin hat selbst bei ihren Gründungsseminaren sogar oft mit der Meinung der Eltern zu kämpfen. Die können dem Gründungswunsch ihrer Sprösslinge häufig nicht viel abgewinnen. „Kind, du musst doch nicht gründen, du hast doch studiert, mach doch was Anständiges“ – schon erstaunlich, dass gerade in Zeiten der Finanzkrise auf altbewährte Riesen der Branche „vertraut“ wird. Woher rührt dieser Wunsch nach der vermeintlichen finanziellen „Sicherheit“ eines Großkonzerns, nach der „klassischen“ Karrierelaufbahn, womöglich noch mit anschließender Verbeamtung? Subjektiv gefühlt sind die meisten Eltern heutzutage doch eigentlich der Meinung, dass ihr Kind beruflich etwas machen sollte, was ihm auch Spaß macht. Selbstverwirklichung wird gepredigt, aber sobald die mögliche finanzielle Unsicherheit dazu kommt, zieht man doch den „klassischen“ Karriereweg vor? Nicht, dass alle Konzerne schlecht wären und auch eben genau so eine Karriere auch zu Anfang sehr lehrreich sein kann, aber eigentlich müssten doch die Impulse für neue, junge, innovative Firmenkonzepte eher auch von der jungen Generation kommen, oder?

Zum Glück gibt es auch noch die anderen, die Studenten, Jungunternehmer, die Bock auf etwas „Eigenes“ haben und diejenigen, die vielleicht erstmal ein paar Jahre Berufserfahrung in einem Konzern sammeln, um dann von dort aus zu gründen.  Unsicherheit gehört nun mal zum Leben dazu, klingt wiederum pathetisch, ist aber so und Theofanis Vassiliou-Gioles sagte es an dem Abend ganz treffend: Gründen macht Spaß! Und wisst ihr, was noch Spaß macht: die Wertvorstellungen der Eltern ab und an auch über Bord zu werfen und lieber ein ernsthaftes Gespräch mit dem Kneipier seines Vertrauens zu führen.

Wer sich übrigens unsicher ist, ob er überhaupt zum Gründer taugt,  der kann dies sogar beim schon erwähnten Founder Institute testen lassen. Wie der Test genau aussieht, wurde an dem Abend leider nicht verraten, es hätte mich aber brennend interessiert.

Den Hörfunkbeitrag vom Inforadio/rbb gibt es hier in voller Länge.

 

Mit einem Wisch ist alles weg … und wieder da … wieder weg … wieder da … Die Mutewatch!


Letzten Donnerstag, 22 Uhr, Berlin-Kreuzberg. Da saß ich mit ihrer Begleitung im Innenhof des Voo-Stores auf der O-Straße. Mutewatch, das schwedische Start-Up, das kürzlich seinen Firmensitz an die Spree verlagert hat, lud zur Launch-Party ihrer gleichnamigen Uhr. Passend zur Fashion Week war das illustre Partyvolk auf viel zu hohen Absätzen, mit viel zu bunten Klamotten (und  btw: mit viel zu niedrigen BMI) natürlich auch hier an Ort und Stelle.

Äußerst passende Kundschaft, denn die Mutewatch hat meines Erachtens definitiv das Potential, die Brücke zwischen Fashion Accessoire und Geeky Gadget zu schlagen. Das Design der Uhr ist schlicht und erinnert dunkel an die guten alten Livestrong-Armbänder, die vor einigen Jahren noch jedes Promihandgelenk zierten. Auf den ersten Blick ist die Uhr als solches auch nicht zu erkennen, denn typische Charakteristika wie Ziffernblatt, Stellschräubchen, Zeiger oder ähnliches fehlen schlicht und ergreifend.

Im Verkaufsraum des Designerladens lagen an diesem Abend natürlich mehrere Exemplare zum Testen bereit. Das lässt sich die katze nicht zweimal sagen: wo es was zum Testen gibt, da wird auch getestet und das ausgiebig. Nach anfänglichen Rumgetatsche- und -gedrücke hatte ich den Clou dann raus: die Mutewatch will einfach eine gewischt bekommen. Mit einem Fingerwisch bringt man das unsichtbare Display zum Leuchten und die Uhrzeit erscheint.

Ein großartiger Spaß, dieses Hin- und Herwischen, mit dem man auch die drei Funktionen Alarm, Timer und Uhr einstellen kann. Wie ich später erfuhr, erkennt ein eingebauter Bewegungssensor sogar die individuelle Lage am Handgelenk, so dass die Uhrzeit selbst im Kopfstand richtig angezeigt wird. In der Position dürfte einzig der nötige Fingerwisch die wahre Herausforderung sein. Auch passt sich der Vibrationsalarm dem individuellen Bewegungsverhalten an. Sehr praktisch, denn so fällt einem beim morgendlichen Weck-Vibrations-Alarm nicht direkt der Arm ab und beim Abtanzen im Club erinnert die Uhr auch ausreichend stark an den zuvor eingestellten Termin.

Aber zurück zur Launch-Party: Solch ein Gadget lässt natürlich Raum zum Träumen, was vielleicht in der Zukunft noch so geht. Christoph, seines Zeichens mein ehemaliger Arbeitskollege und Start-Up-Spezialist, hatte da eine phantastische Idee: Es müsste eine Mutewatch geben, dessen Design man quasi customized online auf die Uhr runterladen kann, je nach Gelegenheit und passenden Outfit – wie ein wiederbeschreibbarer DVD-Rohling. Ein Traum für jedes Fashion Victim – wobei bei den Outfits an diesem Abend das Design eine echte Herausforderung gewesen.

Also Mutewatch – Varmt välkommen in Berlin wünscht die katze (und bedankt  sich höflichst für die tolle Party)!

 

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Fische im Netz.Werk: Das 2. Agenturtreffen Mitteldeutschland

, 06.07.2011,

Als uns im vergangenen Jahr die Leipziger Online Marketing Agentur Projecter ansprach, ob wir uns vorstellen könnten, die Ausrichtung eines Agenturtreffens für Agenturen aus „Mitteldeutschland“ als Kooperationspartner mitzugestalten, haben wir nicht lange überlegt. Auch bzw. gerade weil unser Fokus eher national ist, wir bis dato jedoch in mehr internationale Projekte eingebunden sind als in solche mit Schwerpunkt Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen. Die Vermutung, dass sich zwischen Magdeburg, Eisenach und Görlitz wesentlich mehr innovative und sympathische potentielle Partner tummeln, hat sich beim ersten Treffen eindeutig bestätigt.

Die zweite Auflage des Agenturtreffens fand am vergangenen Freitag, dem 01.07.2011 statt und hat im Vorfeld einiges an Arbeit gekostet. Schließlich will man ja die Fehler (unglückliches Catering, mangelnde Zeit zum Netzwerken) der Premiere vermeiden und neue Ideen umsetzen. Es durften außerdem gern ein paar Teilnehmer mehr sein, denn auch Nischen-Agenturen haben halt durchaus Wachstumsgene im Blut. Mit 130 Agenturvertretern und einem Hund hat das auch ganz gut geklappt.

Während die Fahrgemeinschaft Äußere Neustadt sich noch bei Schoko-Croissant und Kaffee auf den Tag vorbereitete, war das Projecter-Team schon fleißig, was zu einer absolut reibungslosen Empfangssituation führte. Da habe ich schon professionellere Ausrichter bei kleineren Events scheitern sehen. Alles war bestens vorbereitet und irgendwo war immer ein freundlicher Helfer in Blau zu finden. Hut ab vor so viel Agentur-Engagement!

Nach einer kurzen Begrüßung erwartete die Teilnehmer bereits das erste Highlight des Tages. Prof. Wippermann, Trendforscher und Experte für Kommunikationsstrategien für trendgestütze Markenführung, zeigte  in seinem Vortrag „Warum die Kreativwirtschaft ihren Charakter verliert und an Bedeutung gewinnt“ fundiert und unterhaltsam theoretische Grundlagen und konkrete praktische Beispiele für die Entstehung von Kooperationsnetzwerken auf allen Ebenen, von Forschung und Entwicklung über Vermarktung und Vertrieb bis zur Informationspolitik auf Seiten der Konsumenten. (Am Rande: Zur kooperationsorientierten Forschung und Entwicklung hatte ich erst eine Woche vorher eine tolle Session zu Open Innovation bei Bayer auf der C’n’B gehört. Ja! Auch und gerade bei den großen Konzernen gibt es bereits sehr klar definierte und funktionierende Beispiel). Wippermann ging dabei vor allem auf erfolgreiche, webbasierte US Startups der letzten Stunde ein und hat eine sehr coole Auswahl getroffen (Viewdle Desktop/ Kosmix u.a.). Dabei sollte auch der letzte konservative Werber (wenn denn anwesend) im Saal kapiert haben, wohin der Hase läuft und dass das „Social Web“ nicht gleich Facebook ist. Hoffe ich jedenfalls…

(Fischige) Sessions & Workshops
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Bilder, Bilder an der Wand, wer hat die schönste Wall im Land

, 11.06.2011,

Auch wenn immer häufiger von “Live Kommunikation” die Rede ist, wenn wir vom Marketing im Umfeld von Messen, Kongressen, Festivals oder Roadshows sprechen, hat die “Live-Übertragung” eindeutig noch jede Menge Optimierungspotential. Video-Streams und richtig gut gemachte Content-Walls sind immer noch rar. Die “user-generierte Liveübertragung” steckt noch in den Kinderschuhen.

Aber der Festivalsommer steht ja vor der Tür und man darf gespannt sein, was uns dort erwartet. Insbesondere von den Mobilfunkbetreibern dürfte hoffentlich einiges kommen. Diese setzen erstens sehr stark auf Festival-Sponsoring und zweitens geht es ja um Bild-, Audio-, Video- oder Textkommentare,  die über mobile Devices der Festivalbesucher hochgeladen werden und so die Event-Eindrücke bündeln und für den Rest der Welt erlebbar machen.

Ich habe mal einig wenig Zeugs zusammengetragen, weil ich nach der optimalen Lösung suche,  das Stadtteilfest Bunte Republik Neustadt (BRN) im Web greifbar zu machen. Unsere Hauptquartier liegt in diesem Viertel und ich war bis vor kurzem “1. Direktor des BRN-Museums für Kunst, Kommerz und Kinderkram”. Mittlerweile kümmert sich zu meiner großen Freude das Stadtteilhaus um diese kleine Ausstellung. Aber dennoch fühle ich mich dem Viertel nach wie vor sehr verbunden und damit bin ich bei den Frischen Fischen nicht alleine :-)

Eine Lösung, die ich persönlich schon sehr lange verfolge ist Twitterfountain. Bei Twitterfountain kann man eine Oberfläche einrichten, bei der alle Tweets mit einem bestimmten Hashtag (z.B. #BRN11) angezeigt werden. Gleichzeitig können mit einem ebenfalls frei wählbaren Tag belegte Bilder aus Flickr und Picasa integriert werden.

Das sieht dann zum Beispiel so aus, wenn wir unseren Agentur-Hashtag mit Fisch-Fotos verknüpfen. Hier ist es auch sehr gut erklärt:

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Sehr verbreitet ist mittlerweile auch die kostenlose Foto-Lösung von Liveshare, die sogar von BILD genutzt wird, um die große Dresdner Schlagerparty aus dem Stadion in die Welt zu beamen.

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Auch der Bremer Tourismus setzt Liveshare ein. Aber natürlich geht es gerade im Tourismus auch eine Nummer größer. Kanada setzt auf eine große Outdoor-Wall

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Sehr beeindruckend ist auch die größte Multi-Touch-Wall der Welt.

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Abzuwarten bleibt, wie das mit gewaltigen Vorschusslorbeeren gestarte Color als App einschlägt. Diese Geotag-basierten Variante könnte da wirklich sehr spannend werden.

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Die Kollegen von Webfeuer haben auch Facebook-Statusmeldungen und sogar Check-Ins bei Foursquare in ihre Wall-Lösung integriert, was natürlich auch ziemlich cool ist.

Aber wie gesagt: Ich schätze mal, da wird uns bei Hurricane, Melt und Co noch das eine oder andere neue begegnen, oder?

 

 

 

 

 

 

Wenn schon denn schon: Was macht eine gute Willkommens-Seite auf Facebook aus?

, 31.05.2011,

Gestern habe ich mich ein wenig sarkastisch über den aktuellen Markt mit vermeintlich billigen aber am Ende doch teuren Willkommens-Seiten ausgelassen, die in meinen Augen für den Facebook-Anfänger ein eher überflüssiges Statussymbol sind.

Erst die Pflicht, dann die Kür, das gilt auch für Facebookseiten von kleinen und mittleren Unternehmen mit einer geringen Markenbekanntheit, die nicht direkt mit einem Budget von über 5.000 Euro für Incentives und Facebook-Ads an den Start gehen.

Was dabei etwas falsch interpretiert wurde:

Natürlich finde ich Willkommens-Seiten nicht per se schlecht. Im Gegenteil. Sie sind eines der wenigen Instrumente, seine Facebookseite zu individualisieren und seine Message zu transportieren. Dazu muss man aber eine solche Message erstmal haben und dazu muss man auch erstmal wissen, was man mit Facebook wirklich erreichen will.

Ich empfehle daher zwei Alternativen:

A: Nutzen eines kostenlosen Tools
B: Erst mal abwarten und nach einem halben Jahr entscheiden, wie viel Geld man wofür investieren möchte.

Kostenlose Tools gibt es jede Menge, das bekannteste dürfte Pagemundo sein – damit kann man schon allerhand machen, wenn man denn gutes Bildmaterial zur Verfügung hat. Wenn nicht, dann ist das eine Sache, in die man langsam investieren sollte, denn Bildmaterial braucht man für PR, die eigene Website, Broschüren und und und.

Was macht eine gute Willkommens-Seite aus?

Eine gute Willkommens-Seite

  • öffnet sich vor allem schnell. Dazu sollte die Framequelle zuverlässig sein und die Inhalte nicht zu gewaltig.
  • zeigt dem Besucher in kurzen klaren Schlagworten und Bildern, was ihn hier erwartet. Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte. Die Bildsprache muss das gewollte Image und die behandelten Themen klar darstellen.
  • stellt kurz die Akteure mit Bild und Namen vor, die für das Unternehmen auf Facebook sprechen. Das hat zum Beispiel unser Kunde die Online-Druckerei Saxoprint ganz charmant gelöst.
  • arbeitet mit „call2action“-Elementen, also zum Beispiel mit „Werde Fan“-Pfeilen, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Kostenlose Incentives für Fans und Verlosungen wirken wie das Betteln um jeden Fan, also besser mit Inhalten überzeugen.
  • spricht den Besucher gerne direkt an. Wenn auf der Seite selbst geduzt wird, dann bitte auch auf der Startseite! („Schön, dass Du da bist“)