Weihnachten mit den Fischen: In memoriam Weihnachtibus technicalibus. Amen.*
Auch wenn das alte (und olle!) Ost-West-Gelaber einem zuweilen aus den Ohren kommt – irgendwann kommt man als Wessi in Ossi-Gefilden immer auf das leidige Thema. Ich lebe schon lange in Berlin, und letztes Jahr hat es mich dann nach Dresden verschlagen – und ich glaube, in diesem Leben werde ich die heimatliche Pfalz nie wieder länger als sieben Tage am Stück betreten. Und natürlich sitzen hier im Büro auch Leute, die gebürtig aus Sachsen bzw. Ostdeutschland kommen, und in der Adventszeit kamen wir Mädels irgendwie nicht drum herum, zu vergleichen, welche Erinnerungen wir so ans heimische Familienweihnachten haben. Weil ich mich und meine Erinnerungen aber als wenig repräsentativ einschätze und einige Leute aus den unterschiedlichsten Teilen der Republik kenne, habe ich im Rahmen einer kleinen privaten Facebook-Umfrage in meinem engeren und entfernteren Freundeskreis nachgefragt. Und die Ergebnisse waren zumindest für mich überraschend.
Ost-West-Schere? Think again!
Dankenswerterweise haben sich vor allem viele alte Freunde und Bekannte aus meiner Heimat wortreich beteiligt, und auch ein paar Leute aus Hessen. Ergebnis: in dieser Region kommt das Christkind, und nicht der Weihnachtsmann, man isst, worauf Mutti so Bock hat, und macht auch ansonsten sein eigenes Ding: Singen oder nicht, sich betrinken oder nicht, peinliche Schallplatten hören (ich meines Zeichens wurde immer mit Sandra Schwarzhaupt oder Heinz Schenk malträtiert), Christmette oder nicht. In Bayern sieht das schon anders aus – ein guter Freund, der aus der Nähe von Regensburg kommt, kann sich noch sehr genau an das “Transeamus” erinnern. Ihr euch auch? Ergo: egal ob die Erinnerungen aus 1985 oder 1992 stammen – sie ähneln und unterscheiden sich eher regional, und eben nicht nach einem bestimmten Ost-West-Gefälle. Das haben auch die Brandenburger, Thüringer und Sachsen aus meiner Timeline bestätigt. Von wegen areligiös – Kirche gehörte oft auch im Osten dazu.
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Ich will jetzt gar nicht von meinen ganz speziellen Erinnerungen anfangen. Aber da wir ja PR mit Tech-Know How und -Bezug machen, haben meine Kolleginnen und ich natürlich vor allem in diese Richtung gedacht bei unserem kleinen Rückblick. Ich zum Beispiel habe schon öfter Küchengeräte bekommen – allerdings von meinen Eltern, und auf meinen ausdrücklichen Wunsch (im Gegensatz zur Kollegin Celia :)). Meine beiden geschätzten Kolleginnen Annie und Juliane haben auch sehr individuelle und unterhaltsame Technik-Erinnerungen…ich sage nur: Sachsen, deine Landschaften…
Fröhliche Weihnacht überall, tönet durch die Lüfte froher Schall – bei Annie zuhause
“Ich liebe Weihnachten: Dominosteine, Baumkuchen und Pulsnitzer Spitzen, Räuchermännel, Weihnachtsmärkte, die russischen und tschechischen Märchen, die in der Weihnachtszeit wieder häufiger im Fernsehen gezeigt werden, das Krippenspiel an Heilig Abend, das leckere Festtagsessen – und natürlich auch das Schenken und Beschenktwerden. Hier wären wir auch schon beim Thema: Nach Angaben des Marktforschungsinstituts Nielsen wünschen sich dieses Jahr 44 Prozent der amerikanischen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren ein iPad, 30 Prozent einen iPod sowie 27 Prozent ein iPhone. Also steht mal wieder die Technik ganz oben auf der Wunsch-Hit-Liste der Kinder. Dieses Phänomen gab es auch schon vor über 10 Jahren, als bereits jeder Grundschüler plötzlich ein Handy wollte. So auch meine damals 12-jährige Schwester. Sie wünschte sich sehnlichst ein Handy zu Weihnachten (und eigentlich schon das ganze Jahr, inklusive Geburtstag), schließlich hatten ja schon all ihre Schulkameraden eins. Am Tag X war die Vorfreude natürlich extrem groß, der Heilig Abend wunderschön… und als sie schließlich ein Schokoladenhandy statt des erwarteten echten auf dem Weihnachtstisch vorfand: Weltuntergang. Das besinnliche Weihnachtsfest war gelaufen. Tränen über Tränen! Meine Eltern waren aber auch gemein!… Der Wunsch nach einem Handy bestand weiterhin. Im darauffolgenden Jahr dann die Überraschung: Meine Schwester packte alle Geschenke aus: wieder kein Handy. Nach viel Drama und Tränen ertönte plötzlich ein Klingeln aus einem bisher noch unentdeckten Päckchen in einer Ecke des Wohnzimmers. Da war es, das Happy End. Von zu Tode betrübt hin zu himmelhoch jauchzend – und das alles innerhalb einer Sekunde.“
Juliane und der “Weine-Mann”
“Wie Celia bereits festgestellt hat, ist die Verbindung von Frau und Technik keine unkomplizierte. Und auch ich kann diesbezüglich über eher verstörende Geschenke berichten! Mein erstes “HighTech”-Geschenk bekam ich noch im Jahr meiner Geburt. Es war ein kleines Steh-Auf-Männchen, ähnlich diesem, das durch mysteriöse Gewichtsverlagerungstechnik von allein wieder aufsteht, wenn man es umschubst. Leider fand ich dieses Feature eher gruselig und vergoss lieber panisch viele Tränen, als mich an der ausgeklügelten Funktionsweise zu erfreuen. Deswegen musste das Püppchen erstmal für einige Zeit wieder im elterlichen Schrank verschwinden. Vielleicht bezeichnete ich den Weihnachtsmann auch auf Grund dieser traumatischen Erfahrung in den Jahren danach nur noch als den “Weine-Mann”.
Wenig später entdeckte ich dann schließlich doch Gadget-Figuren, die mein Herz höher schlagen ließen – und ich meine damit nicht nur meine Barbiesammlung. Der von mir heiß und innig geliebte “JaJa-JaJa” musste zur großen Freude meiner Eltern so oft wie möglich in der Adventszeit besucht werden. Warum ich die imposante Weihnachtsmann-Puppe im Schaufenster von Horten “JaJa-JaJa” taufte, ist schnell erklärt: er tat von früh bis spät nichts anderes, als ein mechanisch ausgelöstes, wohlwollendes Kopfnicken zu präsentieren. Ein Mann, der sich geduldig anhört, was man zu sagen hat und allem konsequent zustimmt – was will man mehr?”
* für die Korrektheit der lateinischen Form übernehmen wir keine Haftung. Danke und Prost!