Wir bloggen über alles, was uns bewegt. Von Fußnoten bis Fußball, von Kant bis Rant.


Faultürme fürs Stadtmarketing? Klar, wenn Ostern Dein USP ist :-)


Auf der A4 fährt man seit dem vergangenen Jahr in Dresden an zwei riesig großen Betoneiern vorbei. Es sind die Faultürme der Kläranlage Kaditz. Was es mit den Türmen auf sich hat, erklärt Euch Frank in seinem Blog.

Kalt sind sie, die zwei Betoneier. Kalt und ziemlich hässlich. Vielleicht, so dachten wir uns, könnte ja die nur knapp 60km weit entfernt liegende Osterstadt Bautzen für ein wenig architektonische Kosmetik sorgen, um gleichzeitig sein wichtigstes Alleinstellungsmerkmal (= unique selling propositionUSP) in Stellung zu bringen. Auch wenn Bautzens Altstadt wunderschön ist – das ist in Weimar und Nürnberg und Quedlinburg nicht anders. Auch Stasi-Gedenkstätten gibt es mehr als eine. Aber die Osterbräuche Bautzens, die sind wirklich einmalig. Das Osterreiten und vor allem die kunstvollen Ostereier: Für die alten sorbischen Bräuche ist die Stadt in der Oberlausitz in der ganzen Welt berühmt.

Leider – das müssen wir gestehen – dürfte eine solche Umgestaltung verdammt teuer werden. Teurer jedenfalls als diese Variante für die kreative Nutzung vorhandener Flächen:

Aber vielleicht kann man ja wenigstens über eine Video-Installation vor Ostern nachdenken, auch wenn ich wette, dass die Autobahnpolizei nicht wirklich begeistern sein würde :-)

Hinweise:

Dieser Beitrag steht in der Rubrik Humor. Die Bilder der Faultürme haben wir uns bei der Stadtentwässerung und der DNN entliehen in der Hoffnung, ihnen gefällt die kleine Spielerei! Das Dönerbild kommt vom WA-Shop, ist aber auch an diversen anderen Stellen zu finden.

Unternehmenseinträge auf Wikipedia: Fragen an den Journalisten und Wikipedia-Autoren Markus Henkel


Image hin, Suchmaschinenmarketing her: Am Ende treibt die meisten Unternehmern vor allem Eitelkeit bei dem Wunsch, in der Wikipedia gelistet zu sein. Auch wenn Langlebigkeit (nicht nur) bei Technologie-Unternehmen mittlerweile eher selten geworden ist: Der Wille, etwas Bleibendes zu schaffen und in Erinnerung zu bleiben, ist nach wie vor eine starke Motivation für fast jeden Gründer. Und was ist in der heutigen Zeit eine deutlichere Hinterlassenschaft für die Nachwelt als ein Eintrag in der weltgrößten Enzyklopädie WIkipedia, auch wenn man nicht damit rechnen sollte, dass der Beitrag genauso oft gelesen wird, wie der über General Motors (1,6 Mio Leser jährlich) oder Wal-mart (1,4 Mio Leser jährlich).

Aber so einfach ist das leider nicht.

Die Relevanzkriterien

Wikipedia macht klare Ansagen, welche Unternehmnseinträge relevant sind und welche nicht. Abgesehen von bestimmten Branchen (z.B. Brauereien, Verkehrsbetriebe, Krankenhäuser oder Messen), für die gesonderte Anforderungen genannt werden, gibt es eine Auflistung eindeutiger Kritieren:

Unternehmen müssen.

  • mindestens 1000 Vollzeitmitarbeiter haben oder
  • einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro vorweisen oder
  • mindestens 20 Betriebsstätten im Sinne von Art. 5 OECD-MA DBA besitzen (damit sind eigene Zweigniederlassungen, Produktionsstandorte, Filialen, Ladengeschäfte eingeschlossen, nicht jedoch unabhängige Handelsvertreter oder Vertriebspartner), und dabei mindestens zwei der drei in § 267 Absatz 2 HGB bezeichneten Merkmale überschreiten, oder
  • an einer deutschen Börse im regulierten Markt oder in einem gleichwertigen Börsensegment in anderen Staaten gehandelt werden

Bis dahin ist es für jeden absolut eindeutig und nachprüfbar, ob ein Unternehmen bei Wikipedia gelistet werden darf oder nicht.

Ausnahmen, Tipps und  Regeln – Fragen an Markus Henkel

Unternehmen können aber auch gelistet werden, wenn sie

  • bei einer relevanten Produktgruppe oder Dienstleistung eine marktbeherrschende Stellung oder innovative Vorreiterrolle haben. Hier ist eine unabhängige Quelle erforderlich und es wird entsprechend kritisch. Was ist eine relevante Produktgruppe? Und was wird als unabhängige Quelle akzeptiert.

Hierzu habe ich den Wikipedia-Autoren und Journalisten Markus Henkel befragt:

Kannst Du dazu Beispiele nennen, wo Marktführerschaft oder innovative Vorreiterrolle nachweisbar waren/sind und durch wen?

Was Wikipedia genau damit meint, wissen die werten Herren wahrscheinlich selbst nicht. Tatsächlich ist das ja grundsätzlich eher bei den kleinen Unternehmen der Fall. Sie werden dann wegen ihrer Innovation und des kleinen Budgets von den Großen geschluckt. Danach herrscht meines Erachtens automatisch die erwähnte Marktführerschaft. Einen entsprechenden Fall würde ich mit dem “Etherpad” beschreiben. Das Tool wurde 2008 veröffentlicht und hatte einen innovativen Status. Dann kaufte Google das Unternehmen, stellte die Entwickler kurzer Hand bei sich ein und präsentierte 2009 Google Wave. Warum allerdings diese Verknüpfung wenig Beachtung bei der Wikipedia-Gemeinschaft erhält ist mir schleierhaft – lediglich die Übernahme wird erwähnt.

Wenn man sich auf die Marktführerschaft in einem relevanten Bereich berufen kann, was empfiehlst Du: Ist es besser, zunächst einen erfahrenen Wikipedianer anzusprechen oder ist es besser, wenn man sich selber um den Eintrag bemüht? Und wenn ersteres: Wie findet man diesen? Wie spricht man sie an, ohne zu nerven? Sind das die Aufgaben der PR-Abteilung und der Agentur?

Will man einen eigenen Eintrag, lernt man das Drumherum am besten selbst. Die Transparenz der Enzyklopädie ist ja keine Hexerei. Ich selbst habe mich da auch mit einigen Einträgen hineingefuchst. Einfache HTML-Kenntnisse reichen bereits aus und die fehlenden schaut sich der Autor von anderen Einträgen ab. Mit ein wenig Übung steht der erste Text bereits nach wenigen Stunden, die ersten Kommentare und Text-Anmerkungen allerdings auch.

Zu Anfang wird hauptsächlich an einer sachlichen Formulierung gefeilt. Agenturen würde ich aus genau diesem Grund nicht engagieren. PR-Agenturen, die in jedem Eintrag einen Mehrwert des Produkts sehen, schreiben auch so. Die Kontrolleure der Wikipedia wissen das und erkennen solche Texte fast immer – bei einigen sorgen dann Kommentare der Leser dafür, dass erneut kontrolliert wird. Agenturen zu finden wird nicht allzu schwer sein. Viele prostituieren sich meist schon für weniger. Eine gute Agentur zu finden, die ehrlich an die Sache geht, ist meist ein unmögliches Unterfangen – auch weil der Kunde König ist. Aber dahingehend lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Wenn ich Unternehmen und Organisationen in die Wiki bringen soll, sind zuvor lange Gespräche sinnvoll. Die Job-Absage ist hinsichtlich der unterschiedlichen Auffassungen keine Seltenheit. Der Autor soll ja auch dazu beitragen, Information bereitzustellen. Darf er das nicht, liest sich der Artikel auch so. Die Quittung: die Löschung des Artikels.


Wenn man die Kriterien erfüllt: Was gehört unbedingt in einen Beitrag und was auf keinen Fall? Wie viele Bilder sind üblich? Sollten Sponsoring-Maßnahmen erwähnt werden oder eher nicht?

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Achtung, Achtung! Hier spricht die Pixelpolizei! – PR-Visuals 2 (Hinweise für die reibungslose Foto-Übergabe)


pixelpolizei
So, jetzt festhalten! Heute geht’s knallhart zur Sache!
Nachdem ich vor ein paar Wochen die schwer messbaren „Softskills“ guter Pressebilder beschrieben habe, findet ihr hier heute Parameter, die man ganz eindeutig bewerten kann.

Es geht also um die Hard Facts. Es geht darum, den Weg eurer Visuals in die Redaktionen dieser Republik so problemlos wie möglich zu gestalten. Es geht darum, gleichzeitig die Veröffentlichungschancen zu erhöhen. Und es geht um einen effizienten Workflow.

Da wir uns hier mit gänzlich unpoetische Tatsachen beschäftigen, jetzt ohne weiteres Vorgeplänkel oder blumige, weitreichendere Umschreibungen mit unwichtigen Zwischenschritten einfach gleich und direkt zur Sache!

 

8 Tipps für die Übergabe von PR- Visuals an Redaktionen

1.  Fotos mit der Bezeichnung „foto1.jpg“ oder „DSC_4637383939202384093030.jpg“ landen schnell irgendwo im Festplatten-Nirvana. Eindeutig gekennzeichnete Dateien (frischefische_infografik_fb-nutzung.jpg) dagegen, findet der Empfänger mit Sicherheit zehn Mal schneller wieder. Ganz nebenbei schafft man so auch eine Ordnung für die eigene Datenablage.

2.  Generell gilt für den Versand im Netz:
– Dateinamen immer ausschließlich in Kleinbuchstaben schreiben (auch am Wortanfang)
– Umlaute oder „ß“ vermeiden
– Keine Sonderzeichen außer Unterstrich (_), Bindestrich (-) oder Punkt (.) verwenden
– Möglichst keine Namensromane schreiben, maximal 40 Zeichen sollten genügen

3.  Vor der Freigabe eines Bildes sollte  sichergestellt sein, dass man alle erforderlichen Rechte zur Veröffentlichung besitzt. Darunter fallen beispielsweise auch, die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen zu beachten oder ggf. die Namensnennung des Fotografen/Urhebers der Grafik.

4.  Alle Infos zu Rechten, Urheber und Bildinhalt hinterlegt man am Besten als Metatext im IPTC-Standard. So sind alle wichtigen Angaben direkt in der Bilddatei verankert.

5.  In der Theorie wählt man für Bilder, die in gedruckter Form verwendet werden, das Dateiformat .tif, Web-Grafiken speichert man meistens als .jpg. Praktisch hat sich allerdings für mich gezeigt, dass Redaktionen .jpg-Files in unserem Pressebereich bevorzugen, da sie wesentlich weniger Speicherplatz benötigen.

6.  Trotzdem ist auch bei der Weitergabe von.jpg-Dateien druckfähige Auflösung Pflicht (300dpi) – es sei denn, man verwendet die Datei ausschließlich im Netz. Egal wie hoch aufgelöst man die Dateien zur Verfügung stellt, beim Speichern die höchste Qualitätsstufe in den Bildoptionen zu wählen, kann nie schaden.

7.  Um die Chance einer Veröffentlichung zu erhöhen, ist es ratsam auch die Arbeit der Layouter so einfach wie möglich zu gestalten. Übergibt man Visuals in verschiedenen Formaten (Hoch- und Querformat) und/oder mit ausreichend Platz zum Beschnitt am Bildrand, können sie besser ins bestehende Layout eingepasst werden.

8.  Das A und O ist allerdings, dass PR-Bilder für den Redakteur schnell und intuitiv zu finden sind. Ein strategisch gut platzierter Pressebereich auf der eigenen Homepage und Direktlinks beim Verteilen der Pressemeldungen helfen dabei.

Twitter-Hashtags: Das verkannte Crowdsourcing-Instrument

, 01.02.2012,

Vor genau einem Jahr habe ich hier im Blog einige Gedanken und Erklärungen zum Twitter-Hashtag verfasst und mich dabei auch über die sinnfreie Nutzung vieler Leute “beschwert”. Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass mittlerweile sehr viel sorgfältiger damit umgegangen wird. Das kann aber auch daran liegen, dass ich weniger Neulingen folge…

Die Kollegin Marie-Christine Schindler hat jedenfalls gerade eine Umfrage gestartet, deren Ergebnisse den Eindruck der durchdachteren Nutzung stützen, aber auch gleichzeitig eine sehr private Nutzung aufzeigen. Viele vernachlässigen offenbar das Monitoring immer noch. Sie geben zwar an, dass sie ihre Tweets in einem bestimmten Stream (#TVSENDUNG oder #EVENT) pushen wollen, verbinden das aber nicht mit dem Begriff “Monitoring”. Der Hashtag ist vor allem ein Instrument der kurzfristigen Kommunikation: Im Grunde eine SMS  “to whom it may concern”.

Dabei ist er Twitter-Hashtag derzeit vielleicht das wichtigste Crowdsourcing-Instrument, ohne dass uns das bewusst ist.

Twitter hat bekanntlich viel mehr Nutzer als Foursquare und daher im Grunde das viel größere geodatenbasierte Potential als reine Check-In Communitys. Tweets mit automatisiert übergebener Ortsangabe und bestimmten Hashtags könnte extrem schnell Datenbanken mit geobasierten Infos füllen (Wetter, Blitzer, Staus, zu vermietende Grundstücke).

Weitere Dinge sind denkbar! Mit Couchfunk ist zum Beispiel gerade ein App-Start-up an den Markt gegangen, welches (noch!) nicht viel anderes tut, als Kurznachrichten zu TV-Inhalten anhand von Hashtags zu aggregieren. Vor Kurzem habe ich mit den Machern einige Ideen ausgetauscht, wie man durch Hashtag-Erweiterungen ein excellentes Crowdsourcing betreiben könnte beim Aufbau von Info-Datenbanken (“Orte in Filmen”, “Filmzitate”, “Archiv zu TV Nachrichten  mit lokalem Bezug”).

A propos lokal: Mit ist weiterhin keine Lokalredaktion bekannt, die eine Twitwall in den Redaktionsräumen nutzt, um lokale Tweets (zB #Dresden) zu monitoren, um so News und Meinungen zu monitoren und ggf. zu archivieren. Ihr? Wer jetzt darüber nachdenkt: Zum Thema Stream-Darstellung habe ich hier schon mal eine Übersicht über Social Media Walls verfasst.

 

 

 

 

German Angst vor Facebook-Chronik und eine kleine Layout-Chronologie

, 26.01.2012,

Die Berichterstattung über die Einführung der neuen Facebook Timeline “Chonik” zeigt einiges über die deutsche Medienlandschaft. Fast alle betonen den Umstand, dass alle Nutzer nun umstellen müssen (die Rede ist von “Chronikpflicht” und “Zwang“) und tun so, als wäre es das selbstverständlichste der Welt, dass man sich Benutzerführung, Funktionen und Layout von Online-Angeboten selber auswählen kann.

Das kann ich aber so gut wie nie! Nicht bei Twitter, nicht bei Ebay, nicht bei Googlemail, dem Kicker oder meiner Bank. Myspace? Reden wir nicht drüber….

German Angst nennt man im angelsächsischen Sprachraum die „typisch deutsche Zögerlichkeit” und damit ist auch die Angewohnheit gemeint, neuen Dingen möglichst aus dem Weg zu gehen. Wir waren so ungefähr die letzte Nation, die Facebook für sich entdeckt hat und jetzt soll es bitte auch so bleiben, wie es ist.

Medien versus “Datenkrake”

Und so kolportieren die Medien den Untergang des Datenschutzes und verschweigen (aus Unwissenheit oder bewusst?), dass die Nutzer es weiterhin absolut und vollkommen selber in der Hand haben, was auf ihrer Wall gepostet wird und was nicht. Und – das wird sogar einfacher – wer was sehen darf. Man muss Anwendungen weiterhin zustimmen und kann sie wieder deaktivieren.

Nutzer versus “alles neu”

Die Nutzer selber wehren sich gar nicht so sehr gegen die vermeintliche Datenkrake. Sie haben Facebook halt auch viel besser verstanden als gewisse Redakteure und sehen auch keinen Wettbewerber um Werbeetats.

Dafür aber hassen sie seit jeher jede Layoutveränderung.

Eine Layout-Chronologie

Darum hat Steffi mal für Euch einen kleinen Trip in die Geschichte des Facebook-Layouts übersetzt

***Facebook 1.0 – 2005

Die guten alten Zeiten. Das wunderschöne Original-Layout von Facebook datiert auf das Jahr 2005. Es war erfrischend, blau, einfach und unschuldig. Und es umwehte der Geist des Intimen, Geheimen.
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Gastbeitrag: RA Bernhard Kelz über Backups sozialer Netzwerke

, 20.01.2012,

Sebastian hat mich neulich darauf angesprochen, ob Unternehmen Daten aus sozialen Netzwerken, z.B. Tweets, Beiträge auf der FanPage etc. sichern müssen / sollen / dürfen? Eine spannende Frage, die man im ersten Reflex sarkastisch lächelnd mit der Phrase „Es wäre sicherlich keine schlechte Idee“, beantworten möchte. Diese Antwort ist zwar nicht grundlegend falsch, aber im Detail ähnlich komplex wie die Gleichung E=mc2.

Gibt es eine (gesetzliche) Pflicht zur Datensicherung?

Bedenkt man die Unmengen an Daten, die tagtäglich produziert werden und welchen Wert zumindest ein Teil dieser Daten für Unternehmen hat, ist die Frage ob man Daten sichern SOLLTE, nach meiner ganz subjektiven Meinung rein rhetorisch.

Daneben stellt sich jedoch die Frage, ob es neben dem ureigenen Interesse an der Datensicherung auch eine gesetzliche Pflicht zur Datensicherung gibt. Um die Antwort vorweg zu nehmen: Ja!
In diversen Gesetzen, so z.B.

• dem Handelsrecht
• dem Aktienrecht
• speziell geschaffenen Verwaltungsvorschriften GDPdU, GoBS

findet sich die Pflicht, bestimmte Daten, insbesondere buchhaltungsrelevante Daten nach ganz bestimmten Kriterien zu sichern.

Besonderer Beachtung bedarf dabei der weitreichende §91 Abs. 2 AktG. Diese Vorschrift enthält zwar keine ausdrückliche Pflicht zur Sicherung von Daten oder gar Daten aus sozialen Netzwerken, verpflichtet den Vorstand aber alle Maßnahmen zu treffen, um

den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen zu erkennen.

Das beinhaltet AUCH die Pflicht zur ordnungsgemäßen Datensicherung und umfasst im Gegensatz zu HGB, GDPdU und GoBS nicht nur buchhaltungsrelevante Daten, sondern alle unternehmenskritischen Daten.

Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass die wesentlichen Pflichten, die sich aus dieser Vorschrift ergeben nach dem Willen des Gesetzgebers nicht allein den Vorstand von Aktiengesellschaften treffen, sondern auch die Geschäftsführung anderer Rechtsformen, egal ob Personen- oder Kapitalgesellschaft.

Daneben kann sich die Pflicht zur Datensicherung auch aus privatrechtlichen Verträgen, so z.B. Webhosting Verträgen ergeben.

Ergibt sich daraus die (gesetzliche) Pflicht zur Datensicherung in sozialen Netzwerken?

Wie so häufig lautet die Antwort: „Es kommt darauf an“. Konkret darauf wie und in welchem Umfang soziale Netzwerke im Unternehmen genutzt werden und welche Daten dort generiert bzw. vorgehalten werden.
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Echtzeit Weiblich – es wurde echt Zeit!


Girls, Girls, Girls – zum ersten Mal in der Geschichte der Echtzeit fand am Montagabend eine Echtzeit nur für Frauen statt. Ich muss schon zugeben -, ich war skeptisch. Schon zu Unizeiten bin ich aus jedem Gender Studies-angehauchten Seminar geflüchtet. Nicht, weil das Thema mich nicht interessierte, ganz im Gegenteil, aber ein Haufen voller Studentinnen, die zur Gender-Problematik diskutieren, und wo kein einziger Mann am Tisch sitzt und mitredet – nein , danke. Die angesprochene Zielgruppe der Echtzeit Weiblich waren jedoch Gründerinnen, Unternehmerinnen und Frauen in Führungspositionen, also genau die Art Frauen, die sich eigentlich jedes Gender-Seminar als Paradebeispiel wünschen würdet.

Schon vor Beginn der Veranstaltung durfte ich mir von meinen männlichen Facebook-Kontakten aus der Branche (ich betone, AUS DER BRANCHE) Sprüche anhören wie: Was soll es denn da geben? Redet ihr dann über neue Haarfarben und trinkt Weinschorle und Prosecco? Was will man denn da? Da kann man doch noch nicht einmal mehr über Fußball reden? Gesprächsstoff, ich tippe 90% Dschungelcamp, 10% Haarfarbe… Jungs, ich weiß ja, ihr wärt alle sehr sehr gerne dabei gewesen, als Hahn im Korb umgeben von Gründer-Chicks – is klar. ^^ Der einzige Glückliche an diesem Abend war allerdings Alex Hüsing – und auch der durfte nur am Empfang stehen und Tickets entgegennehmen.

Die Echtzeit Weiblich fand im Eplus-Basecamp statt und, ganz im Gegensatz zu den Schätzungen meiner werten Facebook-Kontakte, war die Veranstaltung mit über 120 Teilnehmerinnen wirklich gut besucht. Und, um es kurz und knackig zu sagen: Es war super und das nicht nur, weil Fußball zum Glück kein Lückenfüller-Thema war. Es gab auch keine Lücken, die da hätten gefüllt werden müssen. Eins können Frauen: kommunizieren. Sicher waren unter den Anwesenden auch viele Start-ups, die sich auf typisch weibliche Bereiche wie Fashion, E-Commerce, Kosmetik usw. konzentrieren. Aber meine liebe Herren, auch da muss man Geschäfte machen, denn wie wir alle wissen, ist die weibliche Kaufkraft nicht zu unterschätzen!

Ich habe mir vor der Veranstaltung die Frage gestellt, ob es denn wirklich einen Bedarf für eine Echtzeit Weiblich gibt, denn die reguläre Veranstaltung ist nach meinen Erfahrungen durchaus gut besucht. Wie ich nachher im Gespräch mit Veronika Hüsing aber erfahren habe, ist der Frauenanteil dort meist vergleichsweise relativ niedrig. So entstand wohl auch die Idee zur Echtzeit Weiblich. In einem sehr interessanten Gespräch mit Andrea Wittek von Acomba erfuhr ich, dass sie extra aus Augsburg für diese Veranstaltung angereist ist und eigentlich dachte, dass sich hier Gründerinnen aus ganz Deutschland treffen. Der Großteil der Anwesenden war wie zu erwarten war aus Berlin – aber die Idee einer bundesweiten Echtzeit Weiblich fand ich großartig. Wenn diese Veranstaltung sich im Laufe der Zeit zu einer bundesweitem Gründerinnen/Unternehmerinnen-Veranstaltung entwickelt und man vielleicht auch noch ein kleines Rahmenprogramm mit Speaker Slots etc. einbaut, dann könnte diese Form der Echtzeit bald so begehrenswert werden wie ein Paar Manolo Blahniks.

Zum Abschluss noch eine kleine, aber feine Drohung meinerseits. Bei weiteren “Dschungelcamp-Haarfarbe”-Sprüche lade ich zur nächsten regulären Echtzeit diese kleine Dame ein: Jungs, da gibt es nichts mehr zu lachen. Die zeigt euch, wo in Zukunft der Hase langläuft. ;)

 

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Kein Guerilla Marketing auf Facebook Chronik: Branding von Titelbildern verstößt gegen AGB

, 14.01.2012,

Wie bereits geschildert, haben wir zusammen mit den Jungs von ostec ein kleines Tool namens Nomimago entwickelt, um personalisierte Titelbilder (Cover Pics) für die neue Facebook Timeline (“Chronik”) zu gestalten. Bisher kann man seinen Namen als Tattoo, als Hollywood-Schild oder als ins Eis gekratzte Schlittschuhspur visualisieren. Weitere Motive und die Individualisierung durch Bilder-Uplaods waren (und sind) geplant. Eine neue Konzeptidee seht ihr hier:

Einsatz für Marketing liegt nahe, ist aber nicht erlaubt

Natürlich hätten wir das gerne auch unseren Kunden angeboten. Wir dachten an Geburtsanzeigen (powered by Windelproduzent) oder Reifenspuren im Wüstensand (powered by Reifenfirma). Leider war es ein wenig unklar, was genau Facebook damit meint, wenn es die Nutzung der Titelbilder für Werbezwecke verbietet. Geht es dabei nur um bezahlte Werbung (sehr verständlich, dass die Nutzer ihre Titelbilder nicht verkaufen sollen) oder auch um gebrandete Bilder, die der Nutzer aus emotionaler Verbundenheit mit der Marke hochlädt?

Aufgrund unseres cleveren Timings (Launch kurz vor Weihnachten), hat es ein wenig gedauert, bis wir gestern dazu eine Antwort von Facebook erhalten haben. Diese lautet:

Leider dürfen die Nutzer nicht aufgefordert werden, Ihre Cover Pics zu ändern, um so zu Anwälten der Marke zu werden. Dafür gibt es auch keine Lizenz, oder eine monetäre Lösung.

Schade…! Trotzdem werden wir das Projekt weiterführen.
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DANKE vs. LOL: Problemlösungen konvertieren besser als Lacher

, 09.01.2012,

Jeder, der ein Blog und/oder eine Facebookseite pflegt, weiß, dass dort keine Weisheit weniger zählt, als die Mutter aller protestantischen Arbeitsregeln: Von nix, kommt nix!

Du kannst Dir noch so viel Mühe geben für Deinen Blogpost und stundenlang an Formulierung, Herleitung, Verlinkung und Bildmaterial arbeiten: Jedes halbwegs süße Katzenfoto (Arbeitsaufwand im Regelfall: 5 Minuten Digitalfotografie plus 20 Minuten Photoshop) generiert mehr Likes.

Von nix kommt nix? Von wegen! Der dümmste Bauer hat die größten Kartoffeln und macht aus Scheiße Gold. Jedenfalls wenn man Likes als das Gold des Social Universums ansieht.

Aber ganz so ist es natürlich nicht….

So wichtig die Quantität von Likes, Backlinks und Kommentaren im Blog oder auf Facebook natürlich sind, um die Bekanntheit und das Ranking zu verbessern, so fraglich bleibt es doch, wie nachhaltig das Verbreiten lustiger Virales wirkt.

Das Katzenvideo-Dilemma

Im letzten Jahr sind dermaßen viele Fanseiten an den Start gegangen, dass man heute eigentlich nur noch über Unternehmen redet, die noch keine Facebook-Präsenz haben. Das hat zu einem wahren Posting-Gewitter geführt, denn insbesondere unerfahrene Admins waren in einem wahren Teufelskreis gefangen. Um möglichst viele Fans zu bekommen, waren sie möglichst aktiv – ungeachtet der Tatsache, dass bei einer Studie von Cotweet und Exacttarget der häufigste Grund (44%) für das Entfolgen einer Seite war, dass diese zu viele Updates gepostet hatte. Ich erinnere mich an eine Online-Druckerei, die meinte, mir jeden Tag einen Guten Morgen wünschen zu müssen…

Als man dann merkte, dass man mit „Hallo, was macht ihr heute so?“ nicht weiter kam, setze man auf eigene (oder noch einfacher: im Netz gefundene) lustige Bilder. Der Erfolg kommt dabei – je nach Talent – meist relativ schnell. Endlich die ersten Likes, die ersten Shares, die ersten Kommentare. Merke: Der Mensch ist auf Facebook, um sich zu unterhalten.

Nun hat man leider ein Problem: Wer wegen Katzenbildern kommt, der will auch am nächsten Tag nichts über Druckpreise, Software-Updates, Gebrauchtwagenangebote oder wissenschaftliche Theorien hören. Der will: Katzenbilder! Und zwar bitte neue und nicht die, die man schon auf fünf anderen Fanpages gesehen hat.

DANKE vs. LOL: Problemlösungen konvertieren besser als Lacher

Darum sollte man nicht verzweifeln und auch weiterhin auf qualitativ hochwertige Postings setzen und nicht auf Teufel komm raus im Wettstreit um die meisten Likes mitmachen. Das gilt vor allem in Blogs, wo ein Posting auch noch ein Jahr später Traffic erzeugen kann und im besten Falle in einen Kundengewinn mündet.

Im Idealfall versetzt sich der Coporate Blogger immer wieder in die Lage der unterschiedlichen Kundenbedürfnisse (nicht nur aufs eigene Produkt bezogen) und versucht, diese in seinem Blog aufzugreifen. Dafür gibt es in der Regel wenige Kommentare, aber Fakt ist, dass Information und Problemlösungen immer noch erfolgversprechender sind als kurze Lacher. Der Leser setzt sich intensiver mit Eurem Inhalt auseinander und Euer Dank ist ihm sicher.

Um das zu verdeutlichen, haben Juliane und ich Euch eine kleine Motivationsgrafik gestaltet, die ihr Euch an die Wand hängen könnt. Und immer wenn einer der Wettbewerber wieder schneller war mit dem Viral der Woche, setzt ihr Euch hin und schreibt einen informativen Blogbeitrag. Nicht für die ganze Welt. Nur für Eure Kunden!

Recruiting: Das Social Web braucht keine Konzepter sondern Controller

, 09.01.2012,

In der ersten Woche dieses Jahres habe ich schon genauso viele Anfragen von Headhuntern erhalten wie im ganzen ersten Halbjahr 2011 – das nennt man wohl ein deutliches Anzeichen für einen Boom.

Leider muss ich Euch, liebe Personaler, doppelt enttäuschen.

1. Ich bin nicht zu haben. Ich fühl mich hier wohl wie ein Fisch im Wasser.
2. Ihr braucht mich auch gar nicht. Ihr sucht die falschen Leute mit den falschen Qualitäten.

Mangelware 2013: Webanalysten und Kommunikations-Controller

Den selben Run auf eine bestimmte Marketer-Schicht habe ich vor etwa vier Jahren im Bereich Mobile Marketing erlebt. Ich war damals Projektmanager in einer Mobile Marketing-Agentur und bekam zu Hochzeiten bis zu drei Anrufe im Monat mit dem Angebot, mich auf die tollsten Stellen zu bewerben. Mittlerweile hat sich aber rumgesprochen, dass Konzepter, Kundenberater und Projektmanager nicht zwingend “mobile” denken müssen, sondern “digital”. Und gleiches gilt – so meine Prognose – auch für Social Media Manager. In zwei Jahren gibt in Agenturen keine Social Media-Experten mehr. Stattdessen werden alle Kreativen, alle Dialogmanager und alle Kundenbetreuer zwingend Social Media-Kenntnisse mitbringen müssen. Entsprechend wird auch die Suche nach neuen Mitarbeitern bei XING nicht über das Schlagwort “Social Media” erfolgen, sondern über die klassischen Begriffe “Konzeption”, “Dialog”, etc.!

Was aber spätestens 2013 zur absoluten Mangelware auf dem Personalmarkt wird, sind Online-Kommunikations-Controller. Da bin ich felsenfest von überzeugt. Die Datenmengen, die ein Unternehmen zukünftig auswerten muss, sind nicht mehr mit Excel-Tabellen zu beherrschen und das Know-how – anders als bei Facebook – nicht in einem 14-tägigen Schnellkurs zu erlernen.

Webanalyse mit Webtrekk

Webanalyse mit Webtrekk

 

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