Wir bloggen über alles, was uns bewegt. Von Fußnoten bis Fußball, von Kant bis Rant.


Warum die Anzahl der Facebook Fans wichtiger ist als Interaktionsrate

, 24.12.2012,

Heute, da der Chef sein Heiligabendblogpostthema eingereicht hat und damit ein altes Versprechen einlöst, werde auch ich selbiges tun. Ein bisschen ist dieser Artikel nämlich ein Weihnachtsgeschenk an unseren Masterstudenten Stefan, der in diesem Jahr für viel Input im Aquarium gesorgt hat und mit dem es sich vortrefflich über Sinn und Bedeutung von KPIs diskutieren lässt und dem ich diesen Post schon seit Oktober schulde. Seitdem steht zumindest die Überschrift.

Und die ist natürlich reichlich plakativ und vor allem als provokante Reaktion auf die „Interaktions-Jünger“ unter meinen Social Media Kollegen zu verstehen, die dafür gesorgt haben, dass Unternehmen heute zwar immerhin keine Fans mehr kaufen, uns aber dafür entweder Frikadellen ans Ohr labern oder Kommentare und Likes erzwingen. Machen wir uns nichts vor: Tausende Unternehmen da draußen haben einfach extrem wenig zu erzählen und machen trotzdem verdammt gute Arbeit. Und es ist weder das Ziel des Social Media Beraters für Fans zu sorgen noch für Interaktion. Der Social Media Berater muss vor allem das Unternehmen dabei unterstützen, dessen Marketingziele zu erreichen. Es ist extrem wichtig zu wissen, ob ein Unternehmen neue Zielgruppen erschließen muss oder sich in seiner Nische so wohl fühlt, dass es vor allem die Bestandskunden halten will. Im ersten Fall nützt die Interaktion relativ wenig, im zweiten ist sie unerlässlich.

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In den meisten Branchen aber geht es darum, möglichst viele Menschen für Deine Marke zu begeistern. Frage mal nach bei Rot Weiß Oberhausen oder Waldhof Mannheim (ca. 10.000 Facebook-Fans). Ich wette, die haben fantastische Interaktionsraten auf Facebook und der Vorstand führt dort jede Menge Dialoge „auf Augenhöhe“ (an der Wurstbude). Aber sie gewinnen keine neue Fans. Nicht im Stadion und nicht auf Facebook. Weil sie nicht schaffen, was BVB, Schalke 04, ja sogar die TSG Hoffenheim (60.000 Facebook-Fans) schaffen: Die „Touristen“ zu begeistern, die Erlebnisfans. Die Fans, die jedes Jahr ein neues Trikot kaufen, denen es aber völlig egal ist, ob Du die neue Einkaufspolitik mit ihnen diskutierst oder nicht.

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Wie viel Kreativität verträgt eine Pressemitteilung?

, 22.12.2012,

Null! Es geht schließlich um seriöse, sachliche Informationen, die ebenso aufbereitet sein wollen, damit  die Redakteure, Blogger und andere Vervielfältiger unverfälschten Input für ihre eigene Berichterstattung bekommen.

Viel! Es geht schließlich um Unterstützung bei der Einordnung der puren Information, um Hilfe beim Finden von Aufhängern für die eigene Berichterstattung von Redakteuren, Bloggern und andere Vervielfältigern.

Beides stimmt, doch je nach Zweck das eine mehr als das andere:

22Sind Finanzinfos, Personenmeldungen oder Partnerschaften die Themen, hat die rein sachliche Formulierung das absolute Primat. Sei es allein schon aufgrund des Börsenrechts oder weil die Interessen anderer Unternehmen als nur die des eigenen Kunden tangiert werden, sei es, weil die angestrebten Formate an Veröffentlichungen eh vor Staubheit strotzen. Nichts ist langweiliger geschrieben als Finanznachrichten, Personalinfos oder Koop-Meldungen (außer vielleicht die Spielberichte auf kicker.de) und daran ändert auch ein  spritzigerer Stil einer Pressemitteilung nichts.

Gilt es allerdings ein neues Produkt oder einen neuen Service anzukündigen, sorgen neutrale Faktensammlungen und Featurelisten eventuell mal zu kleinen Newsmeldungen in der Fachpresse, aber inspirieren weder Global-Interest-Medien noch TV-Produktionsfirmen noch Lifestyle-Gazetten. Noch wird aus einem kümmerlichen Einspalter ein Aufmacher. Nach meiner Erfahrung sind selbst Fachmedien zunehmend dankbarer für zugelieferte Kontexte, Zuspitzungen, Vergleiche, Bilder und andere bunte Anpreisungshilfen.

Habe ich „Storytelling“ gesagt“? Nein. PMs taugen nicht zur Epik, dafür ist die Rezeptionszeit zu kurz, oberflächlich und vergänglich. Für das Storytelling gibt es andere PR-Instrumente wie telefonische Pitches, Cases, YouTube, Fachartikel, Vorträge etc. Ich meine auch keine pseudokreativen Sprachergüsse, die abends im Schaukelstuhl genossen wonnige Zungenschnalzer hervorlocken; denn auch dafür passt die hektische Rezeptionshaltung vorm Redaktionsrechner nicht. Das wäre ähnlich erfolglos wie die Durchsagen in den tschechischen Zügen, die mich so oft von Dresden nach Berlin bringen und mir morgens um 6 Uhr den Genuss eines echten Pilseners nahelegen.

Es geht um eine nebenbei erfolgende Einordnungshilfe für gestresste, unterbesetzte Redaktionen. Das können ein Halbsatz mit einem Link sein, eine prägnante Wortneuschöpfung, eine beigefügte Grafik, ein Zahlenvergleich – und wenn einem gar nichts anderes einfällt auch die Ergebnisse einer Umfrage bzw. neudeutsch „Studie“.

Truth-well-told-1912

„Truth well told“ – das vortreffliche Credo von McCann Erickson von 1912 braucht ein kleines Update. Mein Vorschlag: Truth well narrated. Denn wahr ist nicht unbedingt, was wir sagen, sondern was der Gegenüber versteht und zur Kongruenz von beidem verhilft gern eine kleine Einbettung.

Kleiner Exkurs: Ich stoße manchmal auf seltene Wörter, bei denen ich mir selbst auferlege, dass ich sie im nächsten Text unterbringen muss. Schon wird der Textprozess wesentlich unterhaltsamer und kreativer. Ich meine Worte wie „Schnickschnack“ oder „Maustatur

In diesem Text musste ich übrigens „Zungenschnalzer“ unterbringen.

Beiträge von Besuchern meiner Facebook-Fanpage: Eine Frage der Einstellung(en)

, 21.12.2012,

21Kaum eine Frage wird beim Aufsetzen neuer Fanseiten so ausgiebig diskutiert wie der Umgang mit Beiträgen von Besuchern. Erlauben oder verbieten? Manuell freigeben oder automatisiert? Und wir zur Hölle ändert man das überhaupt? Facebook bietet hier verschiedene Grundeinstellungen an, die aber dem weniger erfahrenen Admin die Auswahl nicht wirklich erleichtern. Hier ein paar Dinge zu den (rein technischen) Einstellungen und deren Auswirkungen:

Nichts geht mehr

Nimmst Du in den Einstellungen alle Haken raus, dann kann niemand mehr auf die Pinnwand Deiner Fanpage (aka Chronik) posten. Lob, Kritik, Fragen, Anregungen: Das alls geht dann nur in den Kommentaren und per Direktnachricht (wenn diese aktiviert wurde).

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Wenn man also die Einstellungen so wählte, sähe unsere Seite so aus:

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Die Manuelle Freigabe

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Inokulationsstrategie: Was ist das und warum sie für Instagram möglicherweise die richtige Wahl gewesen wäre

, 20.12.2012,

Inokulation ist ein so schönes Wort nicht. Es kommt aus der Mikrobiologie und bedeutet laut Wikipedia „das Animpfen einer Zellkultur oder einer Kultur mikrobieller Stämme“. Doch was hat das mit Kommunikation zu tun? Noch mal Wikipedia: „Eine Inokulationsstrategie steht im Marketing für das Konzept, die Zielgruppe durch aktive Kommunikation (im Sinne einer Impfung) gegen Kontra-Argumente zu immunisieren.“ Klingt noch viel weniger schön.

Doch genauer betrachtet hat das Konzept seinen Reiz. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die Mehrzahl der Geschäftsmodelle und Produkte (neben dem offensichtlichen Ziel, Geld zu verdienen) mit „guten“ Absichten auf den Markt gebracht werden: ein Problem lösen, etwas besser, schneller, anders machen, Technologien für neue Nutzergruppen erschließen… Oftmals dreht sich die Kommunikation – vor allem im Marketing – dann natürlich um die positiven Seiten, den Mehrwert, den Nutzen. Das ist auch selbstverständlich so. Doch beinah jedes Business Modell, fast jedes Produkt, jede Dienstleistung hat eine „tricky“ Seite, einen Aspekt, den man eigentlich lieber nicht zur Sprache bringt, einen Haken, einen Kritikpunkt, der manchmal gar nicht aus der eigentlichen Zielgruppe, sondern aus ganz anderen gesellschaftlichen Gruppen kommen kann. Viele Unternehmen kennen ihre Schwachstellen, bereiten sich bestenfalls kommunikativ darauf vor, haben Informationen und Argumente in der Hinterhand. Wenn dann die Kritik am brodeln ist, aus latenten Issues akute werden, wählen sie entweder die Auseinandersetzung / den Dialog oder sie setzen auf Entkräftigung, Kleinreden, Aussitzen. Das kommt ganz auf die Art des Problems, das Unternehmen selbst und natürlich auf die Kommunikationskultur an.
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Gründen im Tigerstaat: Technologie-Startups in Singapur

, 19.12.2012,

Meine Familie lebt seit 5 Jahren in Singapur und schaue ich mich in der Stadt um, fallen mir sofort die Kinder mit den Tablets und Smartphones auf. Da stellt sich die Frage, ob nicht eine solche Stadt, in der schon die Kleinsten mit den neuesten Technologien vertraut sind, auch besonders herausragende Technologieunternehmen hervorbringt.

Die Bedingungen für eine Unternehmensgründung sind in Singapur durchaus gut. Laut dem Startup Ecosystem Report 2012 befindet sich der Stadtstaat auf Platz 17 der startup-freundlichsten Länder der Welt. Die World Bank sieht Singapur sogar auf Platz 1, wenn es um die Bedingungen für eine Unternehmensgründung geht. Damit besitzt der Tigerstaat das Potenzial, in den kommenden Jahren zum Zentrum der Startup-Szene Asiens zu werden. Dazu trägt nicht zuletzt auch die geografische Lage des Landes bei. Ein guter Standort bildet schließlich eine wichtige Grundlage für Entrepreneurs, um Geschäfte aufzubauen und sie strategisch auszurichten.

Singapur bietet hervorragende Möglichkeiten, gleichzeitig in wichtigen Nachbarländern zu launchen. Denn kurze Entfernungen bedeuten nahezu gleiche Zeitzonen zu den Nachbarstaaten, was wiederum den Markteintritt und die Geschäftsbeziehungen zu diesen Ländern vereinfacht. Gleichzeitig hilft Englisch, die Amtssprache Singapurs, beim Launch im englischsprachigen Ausland. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich auch, dass Singapur an sich schon viele verschiedene Kulturen, angefangen von Chinesen und Russen bis hin zu Expats aus Australien oder auch Deutschland, und damit eine Menge unterschiedlicher Perspektiven und Know-how vereint.
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Die Regierung hat einiges unternommen, um in Singapur einen Gründerboom zu entfachen. So wurden Fonds eingerichtet, sowie Agenturen und Behörden aufgebaut wie beispielsweise das Economic Development Board und International Enterprise Singapore,, die Gründungswilligen mithilfe von Kapital und Kontakten beim Start zur Seite stehen. Neben dem Kapital findet man auch gut ausgebildete Talente in Singapur.
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Wieso haben international tätige PR-Berater saubere Fingernägel?

, 18.12.2012,

Dass international tätige PR-Berater so saubere Fingernägel haben, hat nicht mit einer höheren Wertschätzung gepflegter Nägel im Ausland zu tun, sondern wir haben schlicht die Zeit dazu. Denn bei international agierenden Unternehmen und deren Lead-Agenturen, gerade aus Angelsachsen, gibt es den gefühlten Zwang im Wochen- oder Monatsrhythmus alle engagierten Agenturen aus den einzelnen Ländern in einem gemeinsamen „Update-Call“ zu versammeln.

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Der Gedanke dahinter ist ja nicht verwerflich: Alle Akteure sind auf dem gleichen Stand, man kann sich untereinander austauschen, Tipps geben und annehmen und man hört wenigstens einmal pro Rhythmus die Stimme der Partner.

So weit, so gut –  aber nach dem Warten, bis die französische Agentur sich endlich eingewählt hat und dem allgemeinen Update („Press release XY was postponed to…“ und „There’s a new case study online with a customer from Milwaukee…“) folgt unweigerlich: „Now let’s come to the country updates.“ Und das ist der Startschuss für die Maniküre.

Land für Land wird aufgerufen und berichtet minutenlang in holprigem Englisch darüber, was sie für tolle Clippings in nie gehörten Medien erreicht hat und weshalb sie irgendetwas aus irgendwelchem Grund noch nicht geschafft hat. Bei 5-6 Länderagenturen bleibt die Länge der Telco noch bei rund einer Stunde. Doch mit Schaudern erinnere ich mich an die Zeit, als einer unserer Kunden von IBM übernommen wurde: Rund 20 Agenturen und kein Call dauerte unter zwei Stunden! Damals waren meine Nägel ganz besonders rein, die der Damen im Call sicher besonders schön.

„ladybug fingernails“ by duda c.

Gewiefte PR-Profis erkennt man übrigens daran, dass sie nicht sofort reagieren, wenn sie endlich im Reigen der Länder mit ihrem Update dran sind. weiterlesen

Crowdfunding als PR-Instrument

, 17.12.2012,

17Das Konzept der Schwarmfinanzierung ist spätestens seit dem Zeitpunkt in Deutschland angekommen, an dem Stromberg-Fans 1 Million Euro in nur einer Woche für den neuen Kinofilm einsammelten. Bei der Art der Finanzierung handelte es sich um eine Mischform aus Crowdfunding und Crowdinvesting. Crowdfunding funktioniert also nicht nur in den USA, wo beim Platzhirschen Kickstarter regelmäßig Millionenbeträge für einzelne Projekte einsammelt werden, sondern auch immer besser in Deutschland. Allein im dritten Quartal 2012 wurde über die hiesigen Crowdfunding-Plattformen mehr Geld eingesammelt als im gesamten Jahr 2011. Dabei wird fast alles finanziert: Filme, Musik, Computerspiele, Kunst- und Kulturprojekte, journalistische oder wissenschaftliche Projekte, Erfindungen oder auch Reisen.

Jüngstes, prominentes Beispiel einer erfolgreichen Finanzierung ist das neue Buchprojekt von Dirk von Gehlen, Journalist und Leiter „Social Media/Innvoation“ bei der Süddeutschen Zeitung. Auf startnext sammelte er über 10.600 Euro für „Eine neue Version ist verfügbar“ ein. Damit wurde das Projekt deutlich überfinanziert, denn er benötigte ursprünglich nur 5.000 Euro. Diese ungewöhnliche Form der Buchfinanzierung löste auch eine beachtliche Medienresonanz aus: Beiträge bei heise.de, DRadioWissen, netzpolitik.org, neunetz.com, der Freitag, oder beim BR sind nur ein paar Beispiele.
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Die Zukunft der Online-PR: Content Marketing + Community Management + Campaigning

, 16.12.2012,

Der geschätzte Ed Wohlfahrt hat in seinem Blog zur Blogparade „Zukunft der Online-PR“ aufgerufen. Natürlich ein Thema, was auch bei den Fischen häufig diskutiert wird. Wohin entwickeln sich Medien? Werden wir in fünf Jahren noch Pressemeldungen per Mail versenden? Braucht jede PR-Agentur spätestens 2014 Programmierer und Animations-Designer für interaktives Infotainment?

16Als Social-Media-Hecht im PR-Karpfenteich, sehe ich Dinge teilweise anders als die Kollegen, aber das bereichert unsere Diskussionen genauso wie hoffentlich die Beiträge der Blogparade vom Ed den allgemeinen Diskurs. Im Folgenden stelle ich meine persönliche Formel vor, was ich unter zeitgemäßer und zukunftsgerichteter Online-PR verstehe. Es ist meine Meinung und nicht zwingend die der Agentur :-)

Online-PR: Content Marketing + Community Management + Campaigning

Was meint Content Marketing?

Wie für jeden anderen kleinen Jungen auch, gab es in meiner Kindheit wenige Dinge, die schlimmer waren als Schuhe zu kaufen. Schuhe waren mir so was von egal. Leider habe ich als Straßenfußballer (bzw. Pferdeweidenfußballer) sehr, sehr viele Schuhe zerschlissen und so musste ich recht häufig mit der Mutter den verhassten Gang zum kleinen Schuhladen in meiner Heimatstadt antreten.
Eine Ausnahme allerdings gab es: Bei jedem Besuch bei meiner Oma in Kamp Lintfort war ich es, der zum Schuhladen wollte und zwar möglichst oft. Denn der Schuhladen dort hatte eine herrlich steile Rutsche vom Erdgeschoss in die untere Ebene, wo derweil die Mutter die Schuhe aussuchte, die man dann direkt bei einem Spurt treppauf ausprobieren konnte. Da hätte jeder andere Schuhladen noch so viel Werbung machen können: Wir Kinder wollten nur dorthin.

Nun wandert bekanntlich immer mehr Umsatz aus immer mehr Branchen ins Internet und dort ist es extrem schwer, Rutschen zu bauen, um die großen und kleinen Kunden anzulocken. Und darum braucht es neue Wege, die ein Portal (ob Shop, Software oder Website) attraktiv machen und Alleinstellungsmerkmale schaffen. Die dazu eingesetzten Maßnahmen werden seit einigen Jahren unter dem Begriff „Content Marketing“ (auch „Pull-Marketing“) zusammengefasst. Darunter fallen zum Beispiel Videos, Spiele, Whitepaper, Rätsel, Pressemeldungen, Blogposts, Infografiken, Studien, Podcasts, Votings und natürlich Gewinnspiele. Also alles, was geeignet ist, potenzielle Kunden, Mitarbeiter, Partner, Journalisten und Blogger zu informieren, zu unterhalten oder zu überzeugen. Auch lebendige Communities gehören dazu, womit wir beim zweiten Punkt wären, den ich als elementaren Baustein der Online-PR der Zukunft ansehe. Den Unterschied zur klassischen Werbung haben Juliane und ich etwas überspitzt in dieser Grafik festgehalten:

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Community Management

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Da flutscht der Füller – Zehn Tipps, wie man Themen für sein Unternehmensblog findet

, 15.12.2012,

Ein Unternehmens-Blog ist fast genauso schnell aufgesetzt wie eine Facebookseite und mindestens so schnell kommt auch die Frage: „Was soll ich eigentlich schreiben?“

Hier ein paar Dinge, die mir persönlich extrem dabei helfen, Themen für Blogbeiträge zu finden, beginnend mit einet wichtigen Information:

1. Interesse und Leidenschaft

Wer sich wirklich für ein oder mehrere Themen interessiert (bei mir zum Beispiel Musik, Fußball und jegliche Form der Öffentlichkeitsarbeit), wird immer wieder auf Fragen oder Ideen anderer kommen, die man aufgreifen kann will. Im Grunde sollte also nur jemand bloggen, der seinen Job und seine Hobbys wirklich liebt. Und der gerne schreibt, egal ob Fachartikel, Liebesbriefe, Hochzeitsreden, Jahresabschlüsse, Postkarten (!!!), Forenbeiträge oder Statusmeldungen auf Facebook.

2. Zuhören

Du liebst Deinen Job und oder Dein Hobby, aber findest trotzdem keine Themen für Dein Blog? Dann musst Du vielleicht Deinen Aktionsradius vergrößern. Offline wie Online. Es gibt so viele Stellen im Internet, an denen man auf Fragen von Menschen stößt, die Dein Know-how gebrauchen können.

Google Alerts und „Topsy“ spülen mir täglich neue Blogposts, Tweets oder Foreneinträge zum Thema „Guerilla Marketing“ oder „Nachwuchsfußball“ in mein Mailpostfach. Jedes Mal, wenn man einen so erhaltenen Inhalt kommentieren will, er einen zum Nachdenken anregt, stellt sich doch die Frage: Warum nicht darüber bloggen? Du bist Usability-Experte? Auf quora gibt es 125 unbeantwortete Fragen zum Thema. Was würdest Du schreiben, wenn das die Headline deines nächsten Blogposts wäre? Anregungen finden sich auch besonders gut in Kommentaren zu Berichten über direkte oder indirekte Wettbewerber. Jemand kritisiert die AGB eines Wettbewerber und Deine sind an dem Punkt fairer? Blogge über den konkreten Punkt, schilde den Weg zu Eurer AGB, erkläre die Umsetzung im Einzelnen und poste den Link in die Diskussion. Ist Dir zu aufdringlich. Dann gehe zu 3.!

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3. Der Blick über die Grenzen

Klar, zu den guten wie schlechten Nachrichten über Deine nationalen Wettbewerber willst Du in der Regel nichts sagen. Macht man nicht (jedenfalls in Deutschland). Aber was ist mit Deinem koreanischen, australischen oder kanadischen Branchen-Kollegen? Produzieren die nicht täglich Nachrichten, die Dich zum Nachdenken anregen? Warum nicht mal eine Funktion oder eine Werbekampagne der fernen Konkurrenz öffentlich loben oder die Eroberung eines neuen Geschäftsfelds der Kollegen hinterfragen? Dein Geschäft is global? Na umso besser, dann folge zu 4.!
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International türopenr: Markennamen aus PR-Sicht

, 14.12.2012,

Der Markenname ist ein fundamentales Element jedes Unternehmens. Er muss beim Weitersagen auf der Strasse genauso funktionieren wie bei Google und am Besten in Songs. Dazu muss er griffig sein und unverwechselbar. Dann erleichtert er auch dem PR-Berater die Arbeit massiv, denn es ist kein guter Gesprächseinstieg in ein Telefonat mit Journalisten, wenn der Markenname mehrfach wiederholt oder sogar buchstabiert werden muss, bevor es um das eigentliche Produkt geht. Zu viel Kreativität ist also nicht immer gut. Das gilt übrigens auch und vor allem für die Schreibweise. Nicht jeder Redakteur mag kleingeschriebene Markennamen am Satzanfang und der aktuelle Trend zum Vokalschwund bei gründrn im intrnt macht die Sache nicht immer leicht.

Wenn Unternehmen XY und PR-Agentur zusammenkommen, ist die Namensfindung auch bei ganz jungen Startups meist abgeschlossen, und die PR-Agentur hat keine Einfluss- und Einspruchsmöglichkeit mehr. Deswegen ist es essentiell, die Grundidee hinter eher kryptischen Namen zu verstehen und die tatsächliche Entstehungsgeschichte und Namensfindung des Unternehmens mit Stories zu unterfüttern, die zum jeweiligen Produkt und zum avisierten Medium passen.

Über sprechende Namen und unwiderstehliche Zungenbrecher

Sehen wir es mal positiv: Wer den Namen Lovoo zum ersten Mal hört, weiß vielleicht nicht auf Anhieb, dass es hier um eine Flirt-App geht. Auf den zweiten Blick ist der Name aber clever, liegt sinnlich auf der Zunge und ist  –  wenn man über die recht abenteuerlichen Aussprache-Optionen hinwegsieht – definitiv einprägsam. Außerdem liegen (d)englischsprachige Eigenkreationen durchaus im (allgemein akzeptierten) Trend – man denke nur an „Gidsy“ oder „Wunderlist“. Wer, wie unsere Kunden projecterus, secupay und Webtrekk, ihren Produktnamen auch noch clever mit ihrer ureigensten Dienstleistung verbindet, macht es uns als PR-Agentur zumindest dem Namen nach leicht – oder wer würde hier nicht zuallererst an Projektmanagement, sicheres Zahlen und Webtracking denken? Dass wir eine Großschreibung allerdings bevorzugt hätten, ist einem berufsbedingten Hang zum Schriftbild-Fetischismus geschuldet.

Auf YouTube gibt es unzählige How To-Videos, wie der perfekte Markenname konzipiert sein sollte – ob man danach schlauer ist oder eigentlich noch verwirrter, sei in den Raum gestellt:
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