5 Tipps für die praxisnahe Evaluation von Social Media am Beispiel Sportverein
Analysieren und messen kann man fast alles – auch und vor allem bei der Kommunikation im Social Web. Doch bleibt dafür im Tagesgeschäft in Unternehmens und Organisationen oft selten genug Zeit. Und Spaß macht es ja auch nicht immer und jedem. Wie man die eigenen Aktivitäten im Blog, bei Facebook oder Twitter trotzdem mit einfachen Mitteln evaluieren und messen kann, zeigen die folgenden fünf Tipps – erklärt am Beispiel eines Amateur-Sportvereins.
1. Definiere Deine Ziele richtig
Keine Bewertung ohne Ziele. Dabei richten sich die Ziele für die Arbeit im Social Web nach den übergeordneten Zielen des Vereins für die kommende Saison. Steht der sportliche Erfolg der Leistungskader im Mittelpunkt oder die Erhöhung der Mitgliederzahlen? Müssen neue Geräte angeschafft und finanziert werden oder brauchen wir mehr Übungsleiter? Diese Ziele muss der Vorstand als messbare Aussagen formulieren:
„Wir wollen bis zum Jahresende fünf neue Übungsleiter gewinnen.“
„Wir wollen unseren Zuschauerschnitt um 10% steigern.“
„Wir brauchen Spender für neue Ausrüstungen im Wert von 20.000 EUR.“
Je weniger Ziele, desto einfacher die Arbeit im Marketing und die Übertragbarkeit auf Social Media-Maßnahmen. Hier könnten die Ziele nun zum Beispiel lauten:
„Wir wollen bis März 2013 mindestens 20 Vorschläge aus der Community bekommen, welche Übungsleiter neue Aufgaben suchen.“
„Wir wollen in der Rückrunde der Saison die Teilnahmebestätigung bei Facebook-Events um 10% steigern.“
Bei der Definition von Zielen sprechen Profis vom SMART-Prinzip. Demnach sollten Ziele spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminierbar sein. Möglichst viele Fans auf zu Facebook sammeln ist somit keine gute Zielvorgabe. „Möglichst viel“ ist nicht messbar und wirklich akzeptiert ist die Messgröße vermutlich auch nicht.
2. Messe Deine Besucherströme und Klicks
Es gibt viele kostenlose Möglichkeiten, Statistiken über Besucherströme und Klicks zu erhalten. Die Evaluation der Besucherströme auf der eigenen Website zeigt auf, welche Kanäle und Plattformen besonders wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit sind. Neben den bekannten kostenlosen Services „Google Analytics“ und „Piwik“ gibt es diverse weitere Tools, die einem dabei helfen.
Klicks auf Links, die bei Facebook oder Twitter gepostet wurden, kann man wunderbar mit dem URL-Verkürzungsdienst bitly tracken. Einen über bitly verkürzten Link zum aktuellen Spielbericht vom Wochenende im Blog kann man dann bei Facebook und Twitter posten. Über die von bitly bereitgestellten Statistiken kann man dann sehen, wie häufig auf den Link in den jeweiligen sozialen Netzwerken geklickt wurde. Klickt beispielsweise niemand auf die Links bei Twitter, sollte man sich als Verein fragen, ob Twitter überhaupt die geeignete Plattform ist oder der Stil, wie man dort kommuniziert, verbessert werden sollte. Wer Zeit und Muße hat, sollte sich auch unbedingt die Möglichkeiten von Buffer und Hootsuite anschauen. Mit diesen beiden Gratis-Tools können Arbeitsschritte beim Social Media Management – wie beispielsweise URL-Verkürzung mit bitly – verkürzt werden und man spart Zeit.
3. Kontrolliere Deine Maßnahmen mit Checklisten
Etwas aufwendiger, aber in vereinfachter Variante eine gute Form der Evaluation ist die Auswertung mit Checklisten. Diese sind im Prinzip wie Fragebögen aufgebaut. Eine Checkliste enthält eine Sammlung von Aussagen, bei denen man jeweils bewertet, wie stark sie zutreffen oder wie gut ein bestimmter Aspekt erfüllt wurde (Zutreffendes entsprechend ankreuzen).
Ein Beispiel:
Aussage: „Die Beiträge auf Facebook wurden dort, wo es möglich war, mit passenden Fotos aufgewertet.“
Bewertung: Nicht erfüllt, teilweise erfüllt oder voll erfüllt.
Für „nicht erfüllt“ gibt es keinen Punkt, bei „teilweise erfüllt“ einen und bei „voll erfüllt“ zwei Punkte. Am Ende werden die Punkte zusammengezählt. Mit Hilfe solcher Checklisten können Vereine beispielsweise die Qualität der eigenen Kommunikation auf Facebook oder auch der Beiträge im Blog bewerten. Hier kommt es natürlich immer auf die jeweiligen Ziele an. Checklisten eignen sich nicht nur zur Evaluation im Nachhinein (z.B. pro Monat oder pro Quartal), sondern auch als Arbeitshilfe bei der Produktion von Beiträgen.
4. Halte den Zeitaufwand fest
Die Pflege sozialer Netzwerke kostet Zeit. Und Zeit ist Geld. Der investierte Zeitaufwand, um Ideen zu sammeln, zu recherchieren, zu texten, zu fotografieren oder Grafiken zu gestalten, sollte daher auch gemessen werden. Hier muss man nicht pedantisch die Stoppuhr mitlaufen lassen, sondern nur grob die Anzahl der Stunden, die man pro Woche in die Öffentlichkeitsarbeit im Verein investiert, aufschreiben. Dadurch kann die Effizienz der eigenen Arbeit ein Stück weit kontrolliert werden.
5. Sammle die Kennzahlen in einer Excel-Datei
Die Statistiken und Kennzahlen, die für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins im Social Web wichtig sind, sollte man zentral speichern und regelmäßig pflegen. Dazu eignet sich auch hervorragend eine einfache Excel-Datei. Hier trägt man seine SMARTen Ziele, die bespielten Netzwerke mit den dazugehörigen Kennzahlen und die jeweiligen Werte im Zeitverlauf regelmäßig ein. Auch Punktwerte der Checklisten können hier gesammelt werden. Mit der Sammlung der Kennzahlen in einer Excel-Liste hat man die wichtigsten Werte immer im Blick und spart bei der Auswertung Zeit.