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Unser Fazit nach anderthalb Jahren Vier-Tage-Woche

, 16.09.2016,

Kurzversion: Es läuft. Langversion: Es ist erst der Anfang.

 

Zum 01. Februar 2015 haben wir für alle Mitarbeiter an beiden Standorten eine optionale Vier-Tage-Woche eingeführt (Einzelheiten hier).

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Freitag Nachmittag in Berlin

Nach 20 Monaten können wir folgendes Fazit ziehen:

  • Von 15 festangestellten Kollegen nutzen 10 die Vier-Tage-Woche komplett und kontinuierlich, 2 changieren je nach Arbeitsanfall und privaten Bedingungen zwischen 4 und 5 Tagen, 3 Kollegen arbeiten generell an 5 Tagen pro Woche.
  • Drei Kollegen sind nach anfänglicher Fünf-Tage-Woche zu vier Tagen gewechselt. Es gab bisher keinen Fall, dass ein Mitarbeiter von 4 Tagen zurück zu 5 Tagen gewechselt ist.
  • Kein Mitarbeiter wählte eine Reduzierung der früheren Wochenstundenzahl, die einen Gehaltsverzicht bedeutet hätte.
  • Mit einer Ausnahme (Montag) haben alle den Freitag als freien Tag gewählt.
  • Wichtigstes Kriterium für die Akzeptanz der Fünf-Tage-Woche ist der gefühlte hohe Wert eines dritten freien Tages, der für vielfältige private, soziale, nebenberufliche Interessen genutzt wird.
  • Wichtigstes Kriterium gegen die Vier-Tage-Woche ist die Vereinbarkeit mit jüngeren Kindern und Betreuungszeiten in Kitas und Kindergärten. Je nach privater Situation kann das funktionieren, gestaltet sich aber mitunter komplex.
  • Offenes Unverständnis oder Kritik haben wir von keinem Kunden oder Partner gehört, können aber eine 5-tägige Betreuung auch jederzeit sicherstellen. Zwei Kunden haben selbst evaluiert, ob und wie sie ihre Arbeitszeit in Richtung einer Vier-Tage-Woche anpassen können.
  • Als Feedback haben wir einerseits Fragen zur konkreten Einführung und Ausgestaltung von anderen Agenturen bekommen. Außerdem haben sich zahlreiche Medienvertreter (Fachpresse, Blogs, Radio, TV) sowie Vertreter öffentlicher Einrichtungen und Veranstaltungsorganisatoren mit Bitte um Infos, Interviews und Redebeiträge gemeldet.
  • Eine Korrelation zwischen Vier-Tage-Woche und Krankmeldungen haben wir bisher nicht gezogen; wäre bei unserer Größe und dem relativ kurzen Zeitraum nicht aussagekräftig.
  • Der Einfluss auf Workload und Qualität der Arbeit von Vier-Tage-Kollegen wird von uns nicht evaluiert. Zum einen aus Gründen der Komplexität der Messung, zum anderen zur Vermeidung von Drucksituationen, die wiederum heisenbergschen Einfluss auf das Ergebnis hätten.

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    Freitag Nachmittag in Dresden

Unser bisheriges Fazit:
Da bei uns jeder Kollege frei entscheiden kann, welches Arbeitsmodell, sie/er bevorzugt, trifft die Vier-Tage-Woche offensichtlich auch längerfristig den Nerv zumindest unserer Firma. Einerseits sind wir zwar digital-affine, jüngere Wissensarbeiter, zu denen flexiblere Modelle generell besser passen sollten als zu z.B. Industrie- oder Handelsjobs. Andererseits sind die Voraussetzungen bei uns auch nicht ganz ideal, da wir als Agentur unbedingt schnell und jeden Tag agieren müssen und als Kommunikationsagentur auch kommunizieren müssen, also zu bei Kunden, Partnern, Journalisten üblichen Zeiten reden und erreichbar sein müssen. Die Arbeitszeit können wir also nicht komplett freigeben.

Die Vier-Tage-Woche ist ein deutlicher Schritt in Richtung Selbstbestimmtheit aller Kollegen, der persönlich und wirtschaftlich gut zu uns und sicher zu Tausenden anderen Organisationen passt.

Fragen?
Am besten gleich an mich, Jan: jep@frische-fische.com

Linksammlung Vier-Tage-Woche

bento.de – Interview mit Juliane (Art Directrice)

Video  – 5th Alternative Leadership Meetup (Vortrag Jan, englisch)

W&V – Interview mit Jan (Geschäftsführer) und Andrea (Senior Account Manager) zum Jahrestag der Einführung

 

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Über Jan

Eigentlich ist Jan Philosoph, aber er kommt so selten dazu. Denn es gibt so viele spannende Menschen und andere Dinge, die allermeist mit Technologie zu tun haben. Beim Texten, Beraten und Konzipieren zu Tech-Themen treffen sich die beiden Neigungen dann wieder.


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